Eine Kochshow verkuppelt zwei Köch*innen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
evva91 Avatar

Von


Eva_Gvor ein paar Sekunden

Dahlia hat für ihren Traum an der TV-Kochshow "Chef's Special" alles aufgegeben und sogar ihren Job gekündigt. Denn nach der Scheidung von Jugendliebe David hatte sie das Gefühl, in ihrer kleinen Stadt nicht mehr zuhause zu sein und auch in ihrem Job einfach nichts zu bewirken. Der Gewinn der Show würde sie endlich von ihrem Studienkredit befreien, der ihr große Schulden beschert hat. Außerdem liebt sie das Kochen und hat es sich selbst beigebracht um sich abzulenken, als ihre Ehe immer mehr den Bach hinabging. London dagegen kommt aus einer wohlhabenden Familie und liebt es einfach zu kochen. Doch dey Entscheidung endlich offen zu deren nonbinären Persönlichkeit zu stehen und dies nun auch in einer TV-Show zu tun, bringt dey nicht nur Verständnis ein. Gerade die Kandidatin Lizzy äußert schon am ersten Abend offen ihr Unverständnis London gegenüber und weigert sich die richtigen Pronomen zu verwenden. London ist verletzt und fühlt sich an deren Vater erinnert, der genauso auf deren Outing reagiert hat und sich auch nun, nach drei Jahren, noch weigert, London richtig anzusprechen.

Anita Kelly widmet diesen Roman einem besonderen Thema, das nach wie vor nicht allzu oft die Basis einer RomCom bildet. Das Cover passt perfekt zum Inhalt des Buches und spricht seine Betrachter sofort an. Der Schreibstil der Autorin liest sich flüssig und schafft es auch, passagenweise die Leser richtig zu fesseln. Die Kapitel sind teilweise etwas zu lang, aber noch im Rahmen.

Ich habe dieses Buch nur nach dem Cover ausgesucht, denn das hat mich sofort angesprochen, aber auch der Inhalt klang sehr vielversprechend. Es gefällt mir sehr gut, wie London zu deren nonbinären Persönlichkeit steht, trotzdem sind deren Pronomen anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, besonders in Szenen, in denen London und Dahlia oder eine andere Frau miteinander sprechen und die Pronomen häufig wechseln. Eine Szene ist mir leider etwas negativ aufgefallen, denn da stimmte für mich etwas nicht, denn Lizzy weigert sich ja, die richtigen Worte wie dey, demm oder deren zu verwenden, in der wörtlichen Rede stand es aber richtig, sodass ich wirklich ins Stocken geriet und etwas verwirrt war. Die tollpatschige Dahlia ist mir sofort ans Herz gewachsen und ich mag ihre offene Art sehr, denn auch London tut sie gut und lockt dey aus der Reserve. Insgesamt eine etwas vorhersehbare queere RomCom mit viel Kochen, was mir gut gefällt, da ich auch unheimlich gerne koche und backe.