Geht Liebe durch den Magen?

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wirtestenalles2.0 Avatar

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Fernsehstudio in Los Angeles. Unterschiedlicher kommen die Teilnehmer der Kochshow nicht sein. Gruppenbildung und Verbündung gleiche bzw. ähnlicher Ansichten. London und Dahlia, beide auf dem Weg, ihr neues Ich zu finden. Dem Sender geht es nur um Quoten.
In diesem Roman zeigt Anita Kelly die Verschiedenheit von Menschen und wie sie sich neu finden. Alles in den Wettkampf einer Kochshow eingebettet. Ab Mitte des Buches werden die Passagen außerhalb des Studios umfangreicher. Wenn die Handlung auch nicht 100% überzeugt, öffnet Kelly dem Leser die Augen, die Mitmenschen genauer zu betrachten und offen auf „fremde“ Dinge zu reagieren.
Das Cover zeigt London und Dahlia, die sich tief in die Augen blicken – gelungene Darstellung der Verliebtheit. Man kann sich schnell mit den einzelnen Charakteren identifizieren, am Anfang fällt es durch selbstgewählte Pronomen etwas schwer, den Text flüssig zu lesen. Zudem werden einzelne Sequenzen unnötig in die Länge gezogen.
Es war mein erster Kontakt mit einer lgbtq-Lektüre und hätte mir mehr Erklärungen gewünscht. Es fiel schwer, sich in einigen Fällen in diese „fremde“ Welt hineinzudenken.
Leider erahnt man immer vorab den Ausgang einzelner Situationen, ein unerwarteter Augenblick fehlt völlig. Das Ende ist vorhersehbar.
Kann man lesen – muss man aber nicht.