Liebe geht durch den Magen. Oder?!

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
justm. Avatar

Von

Dahlia und London treffen sich auf eher ungewöhnlichem Wege: sie sind beide Kandidaten einer Koch-Show. Doch im Grunde ist bereits bei der ersten Begegnung klar, daß da irgendwas zwischen ihnen ist.


Ich war gespannt auf diese leichte Liebesgeschichte, weil das setting mit der Fernseh-Show mal ein bißchen was anderes ist. Und beinahe nebenbei macht Autor*in Anita Kelly auch noch eine Hauptfigur non-binär.

Die Idee finde ich auch wirklich gut. Nicht nur, weil bewiesen wird, daß diese Liebesgeschichten nicht anders "aussehen", als zwischen Mann und Frau, sondern weil gleichzeitig auch gezeigt wird, wie schwierig es dennoch sein kann, einfach weil das Umfeld manche (manchmal auch viele) Dinge beschwerlicher macht.

Letzteres gelingt Kelly auch ganz gut. Und auch die Liebesgeschichte ist ganz niedlich und läßt sich gut (weg)lesen.

Womit ich allerdings - und das tatsächlich bis zum Ende des Buches - meine Schwierigkeiten hatte, war die Übersetzung bzw. die Wahl der deutschen non-binären Pronomen. Das hat mich leider ein ums andere Mal aus dem Lesefluß gebracht. Gerade "dey" und "demm" wirkten einfach völlig fremd beim Lesen.
Und ja, das mag mein Problem sein, aber was nützt mir die beste Geschichte (nicht, daß diese es wäre, sie ist niedlich, nicht mehr und nicht weniger), wenn ich alle paar Sätze von vorn beginnen muß?! Zumal ich tatsächlich non-binär noch mal googeln mußte, da ich durch das Buch nicht wirklich das Gefühl hatte, zu wissen, was London meint bzw. "ist".

Ein Bewußtsein für die Thematik schaffte "Für jede Liebe ein Problem" somit auf jeden Fall, aber vermutlich werden ohnehin eher Menschen, die offen dafür sind, zu diesem Buch greifen.
Für mich aber dennoch ein guter Schritt in die Richtung queeren Geschichten einen Platz in den Bücherregalen zu schaffen!