Dreimal um den heißen Brei...

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bildersturm Avatar

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Ich weiß nicht, "Fürchtet uns, denn wir sind die Zukunft" macht es einem nicht gerade leicht. Das fängt schon beim Cover an, dass sich irgendwie nicht für ein Genre entscheiden kann und vom Zombiethriller bis zum Gesellschaftskrimi irgendwie alles sein könnte, und wird auch beim Titel nicht viel klarer, dem so eine abgestandene Revoluzzer-Aura anhängt, dass man nicht umhin kann, dem Klappentext mit einem Fragezeichen über dem Kopf zu begegnen - denn selbiger lässt mehr auf klassische Künstler-Belletristik schließen, vielleicht ja auch mit einem Hauch von kafkaesker Dystopie. Na, verwirrt genug? Me too.

Vielleicht war das ja Absicht. Vielleicht lässt uns Lea-Lina Oppermann absichtlich im Unklaren über Theo, der am ersten Tag in der Akademie in einer namenlosen Stadt und vielleicht ja auch in einer namenlosen Welt mit seinem Klavierprofessor über Musiktheorie parliert und uns nicht im Geringsten verraten möchte, wo es denn jetzt hingehen soll mit "Fürchtet uns". Das mag Absicht sein, eine clevere Strategie des selbst auferlegten Anspruchs, aber hier wird es mir als Leser zu diffus. Oppermann hat eine fehlerfreie und bisweilen recht amüsante Schreibe, die sich stilistisch auch genauso unverfänglich gibt wie der bisherige Plot, aber für mich reicht es nicht aus, um mit Freuden länger dabeizubleiben. Ich zieh die Notbremse und steige hier aus. Tschüss, goodbye und ciao, wir sehen uns in der Philharmonie - irgendwann mal...