Feinfühlig, romantisch, humorvoll

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svettusch Avatar

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Mit jedem weiteren Buch, dass ich von Emily Henry lese, werde ich ein größerer Fan (wenn das denn überhaupt geht). Auch "Funny Story" begeisterte mich mit Tiefgang und Fingerspitzengefühl. Die Liebe zwischen den beiden Protagonisten ist einfach fühlbar und auch hier hatte ich Herzklopfen und Herzschmerz.

Daphne und Miles ziehen notgedrungen zusammen, nachdem ihre beiden Ex-Partner zusammenkommen und sich verloben. Dabei muss Daphne erkennen, dass ihr Leben sehr an dem von ihrem Ex gebunden war. Kurzerhand beschließt Miles, ihr die Ortschaften und das Leben, in dass sie ihr Ex-Partner Peter da verschleppt hat, zu zeigen. Eigentlich will Daphne nämlich nach dem großen Lesemarathon wegziehen und sich fernab von den traurigen Erlebnissen ein neues Leben aufbauen - doch Miles will das nicht ...

Wie immer vereint Emily Henry hier ernste Themen mit Humor und viel Gefühl. Ich liebe ihren Schreibstil. Für mich kann keine anderen AutorIn so gut das Gefühl des verliebt-seins beschreiben. Insbesondere der Vergleich mit der Limo und den Kohlensäurebläschen geistert immer noch in meinem Kopf herum (Emily Henry hat das natürlich viel schöner verpackt).

Durch ihren tollen Schreibstil wirken auch Miles (hach, Miles) und Daphne unglaublich sympathisch und liebevoll. Und ich empfand Miles auch nicht als den typischen Bad Boy, er war erfrischend aufmerksam, freundlich, hat klar kommuniziert, wie es in ihm aussieht und was Daphne ihm bedeutet. Daphne wiederum ist ein wenig strukturierter, zugeknöpfter und hat auch ihr eigenes Päckchen durch die komplizierte Beziehung zu ihrem Dad zu tragen, was in dem Buch nach und nach aufgedröselt wurde. Sie war sich oftmals sehr unsicher, was in ihrer Situation (kurz vor der Hochzeit verlassen zu werden) absolut verständlich ist. Auch die Nebencharaktere waren einzigartig, erfrischend und ihre Dialoge mit Daphne machten viel Spaß, gelesen zu werden. Insbesondere die Beziehung zwischen Daphne und ihrer Mum hat mich stark mitfühlen lassen, auch hier wurden viele der Szenen so wunderschön beschrieben, ich hab mich gefühlt, als wäre ich mit den beiden unterwegs.

Einzig manche der Stolpersteine, die zwischen Miles und Daphne standen, empfand ich als ein bisschen umständlich (und hab sie dadurch auch nicht immer so ganz verstanden). Es war schnell klar, dass die beiden eine ungeheure Anziehung aufeinander haben, aber klar, so einfach kann es natürlich nicht sein. In recht verstrickten Gesprächen haben sie einander dann versucht zu erklären, woran es gerade hakt/ scheitert und da gab es ein paar Abbiegungen zu viel für mich. Nichtsdestotrotz eine wunderschöne, aufrichtige Liebesgeschichte mit ganz tollen Protagonisten. Ein Buch, das ich am liebsten noch mal zum ersten Mal lesen würde - aber es gibt auch noch ein paar Bücher der Autorin, die ich noch nicht gelesen habe :-)