gefühlsecht & besonders!

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frankahelene Avatar

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Hab ein paar Seiten gelesen und wusste: Die Geschichte wird anders. Kein Kitsch, kein Drama. Nur Gefühl – roh, zurückhaltend, echt.

Die Erzählerin bleibt zwar namenlos, aber ich hatte trotzdem sofort ein Bild von ihr. Nicht, weil alles genau beschrieben ist, sondern weil zwischen den Zeilen so viel passiert. Diese Müdigkeit, dieses ständige Sich-selbst-Zusammenhalten – das kommt nicht mit großen Worten, sondern ganz still. Und genau deshalb trifft es.

Der Text ist fragmentarisch, manchmal fast spröde. Aber nicht gewollt sperrig, sondern so, wie Gedanken eben manchmal sind, wenn alles zu viel ist. Ungeordnet, aber ehrlich. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, nicht einfach eine Geschichte zu verfolgen, sondern mit jemandem im Kopf zu sitzen, der gerade kaum Luft bekommt.

Es geht um Leistungsdruck, um das Aushalten und das Weitermachen. Um das Funktionieren in einer Welt, in der Gefühl oft keinen Platz hat. Es wirkt nicht konstruiert oder belehrend – eher wie ein Aufschreiben, weil’s sonst nirgends hin kann.

Ich weiß nicht, wie sich das Buch entwickelt, aber diese ersten Seiten haben mich abgeholt. Auf eine leise, unaufgeregte Art. Und genau das macht sie so stark. Ich bin gespannt auf mehr.

Das Buchcover gefällt mir sehr sehr gut. Richtig schön bunt.