Zwischen Glanz und Abgrund

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Kat Eryn Rubiks FURYE beeindruckt bereits in den ersten Seiten mit einer bemerkenswert dichten Atmosphäre und stilistischer Klarheit. Die Erzählstimme ist zugleich verletzlich und kontrolliert, getragen von innerer Zerrissenheit. In poetischer, fast atemloser Sprache entfaltet sich das Bild einer Frau, die an der Oberfläche alles im Griff hat – Karriere, Stil, Kontrolle – und innerlich zusehends zerbricht.

Die Eröffnungsszene in einem stummen Garten verweist auf einen seelischen Ausnahmezustand. Rückblicke auf gesellschaftlichen Glanz, ein sterbender Vater, das Streben nach einem Kind als letzte Hoffnung – das alles wird kunstvoll verwoben mit messerscharfer Gesellschaftskritik. Die Erzählerin changiert zwischen Melancholie, Wut, Selbstzerstörung und einem verzweifelten Überlebenswillen.

FURYE wirkt wie ein Requiem auf eine Generation erschöpfter Leistungsträgerinnen – klug, schmerzhaft und erschütternd ehrlich.