Mischung aus Jugendroman und Drama
Rezension zu "Furye" von Kat Eryn Rubik
Außen Hui, innen pfui - so könnte man das Leben der Hauptprotagonistin kurz und platt beschreiben. Die erfolgreiche Musikmanagerin schleppt privat ein schweres Paket mit sich herum. Der letzte Hoffnungsschimmer, den sie noch in sich trug, wird schließlich durch einen einzigen Anruf ausgelöscht und sie fällt in ein tiefes Loch aus Depression und Verzweiflung. Getragen von starken Emotionen setzt sie sich in ihr Auto und fährt zurück in ihre Vergangenheit - in eine Stadt, die sie lang schon hinter sich gelassen hat. Als sie und ihre beiden Freundinnen sich als Furien bezeichneten und fürchterliche Dinge geschehen sind. Dinge die, wie sich Seite für Seite zeigt, nach wie vor in ihre Gegenwart reichen und sie nie losgelassen haben...
Der Schreibstil ist angenehm gewöhnungsbedürftig, weil sich der Text nicht wie von selbst liest. Die Autorin verwendet intelligente Ausdrucksweisen, manch verschachtelten Satz und sagt sehr viel zwischen den Zeilen. Die Leser:innen werden nicht damit "verwöhnt", dass ihnen alle Gefühle und Gedanken der Protagonist:innen auf dem Silbertablett serviert werden, sondern man muss schon mitdenken und mitfühlen. Ich mag, dass die Autorin uns das zutraut.
Der Roman wechselt zwischen Geschehnisses in der Gegenwart und Erzählungen aus der Vergangenheit ab. Die vergangenen Geschichten stammen aus dem Notizbuch von "Alec" (wie sich die namenlose Erzählerin früher genannt hat). Der letztere Teil ist der, mit dem ich persönlich leider sehr hadere und warum es von mir nur drei Sterne gibt. Denn niemand, so denke ich, würde auf so eine Art als Jugendliche in ein Notizbuch schreiben. Grundsätzlich finde ich es ja total spannend, zwischen zwei Erzählzeiten hin und her zu switchen. Aber wenn die Vergangenheitstext sogar in einer anderen Schrift gestaltet sind und ein Notizbuch sein sollen, dann möchte ich es auch in dem Stil lesen.
Was mir besonders gefällt:
Schicht für Schicht werden im Laufe der Geschichte dramaturgische Elemente freigelegt, mit denen ich auf den ersten hundert Seiten niemals gerechnet habe. Anfangs hat sich der Roman eher wie ein Jugendroman gelesen. Doch nach dem ersten Drittel nimmt er rasch an Tiefe, Komplexität und Düsternis zu. Eine Wendung, die für mich unerwartet kam und mich deshalb umso mehr unterhalten und gefesselt hat!
Zusammengefasst eine spannende Lektüre, die man sich nicht nebenbei "reinziehen" sondern ein bisschen Energie zum Mitdenken haben sollte.
Außen Hui, innen pfui - so könnte man das Leben der Hauptprotagonistin kurz und platt beschreiben. Die erfolgreiche Musikmanagerin schleppt privat ein schweres Paket mit sich herum. Der letzte Hoffnungsschimmer, den sie noch in sich trug, wird schließlich durch einen einzigen Anruf ausgelöscht und sie fällt in ein tiefes Loch aus Depression und Verzweiflung. Getragen von starken Emotionen setzt sie sich in ihr Auto und fährt zurück in ihre Vergangenheit - in eine Stadt, die sie lang schon hinter sich gelassen hat. Als sie und ihre beiden Freundinnen sich als Furien bezeichneten und fürchterliche Dinge geschehen sind. Dinge die, wie sich Seite für Seite zeigt, nach wie vor in ihre Gegenwart reichen und sie nie losgelassen haben...
Der Schreibstil ist angenehm gewöhnungsbedürftig, weil sich der Text nicht wie von selbst liest. Die Autorin verwendet intelligente Ausdrucksweisen, manch verschachtelten Satz und sagt sehr viel zwischen den Zeilen. Die Leser:innen werden nicht damit "verwöhnt", dass ihnen alle Gefühle und Gedanken der Protagonist:innen auf dem Silbertablett serviert werden, sondern man muss schon mitdenken und mitfühlen. Ich mag, dass die Autorin uns das zutraut.
Der Roman wechselt zwischen Geschehnisses in der Gegenwart und Erzählungen aus der Vergangenheit ab. Die vergangenen Geschichten stammen aus dem Notizbuch von "Alec" (wie sich die namenlose Erzählerin früher genannt hat). Der letztere Teil ist der, mit dem ich persönlich leider sehr hadere und warum es von mir nur drei Sterne gibt. Denn niemand, so denke ich, würde auf so eine Art als Jugendliche in ein Notizbuch schreiben. Grundsätzlich finde ich es ja total spannend, zwischen zwei Erzählzeiten hin und her zu switchen. Aber wenn die Vergangenheitstext sogar in einer anderen Schrift gestaltet sind und ein Notizbuch sein sollen, dann möchte ich es auch in dem Stil lesen.
Was mir besonders gefällt:
Schicht für Schicht werden im Laufe der Geschichte dramaturgische Elemente freigelegt, mit denen ich auf den ersten hundert Seiten niemals gerechnet habe. Anfangs hat sich der Roman eher wie ein Jugendroman gelesen. Doch nach dem ersten Drittel nimmt er rasch an Tiefe, Komplexität und Düsternis zu. Eine Wendung, die für mich unerwartet kam und mich deshalb umso mehr unterhalten und gefesselt hat!
Zusammengefasst eine spannende Lektüre, die man sich nicht nebenbei "reinziehen" sondern ein bisschen Energie zum Mitdenken haben sollte.