Perfekt für den Sommer

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anna.liest Avatar

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Alec, erfolgreiche Musikmanagerin, nimmt uns mit auf eine Reise zwischen damals und heute. Im Mittelpunkt steht ein Unfall in den Serpentinen – und die Frage, was vor 20 Jahren wirklich geschehen ist. Zwischen Tagebucheinträgen und Gegenwart entfaltet sich ein dichtes Netz aus Erinnerung, Schmerz und Verlust. Sie erinnert sich an ihre Rolle die sie damals als Teil der sogenannten Furien gespielt hat.

Ich wusste nicht worauf ich mich einlasse und dann hat "Furye" von Kat Eryn Rubik mich vollkommen begeistert.
Der Schreibstil hat eine unglaubliche Wucht: klar und schnörkellos, und dabei trotzdem so poetisch, dass jede Zeile fast greifbar wird. Rubik schafft es, mit wenigen Worten eine Atmosphäre zu erschaffen, die sich dunkel und intensiv anfühlt und unter die Haut geht.

Anfangs habe ich ein bisschen gebraucht um mich zurechtzufinden, doch die Emotionen und die Sprache genügen, um tief einzutauchen und dann entwickelt die Geschichte einen Sog dem ich mich nur schwer entziehen konnte.
Was mich am meisten berührt hat, sind die Figuren – allen voran die Ich-Erzählerin. Ihre Verletzlichkeit, ihre inneren Kämpfe und Zweifel – all das wird so feinfühlig und und brutal ehrlich beschrieben dass ich mich stellenweise fühlte als würde ich heimlich in einem fremden Tagebuch lesen – so intim, offen und nah.
Auch die „Furien“, die Freundinnen der Protagonistin, tragen alle ihre eigene Geschichte, ihre eigene Vergangenheit mit sich – und gemeinsam bilden sie eine Einheit die stark und manchmal auch schmerzhaft ist.

Was „Furye“ für mich so besonders macht, ist das Gefühl, das bleibt. Es geht um das Ringen mit der Vergangenheit, Verlust und Schuld.
Ein Buch, das nachhallt. Und eines, das ich so schnell nicht vergessen werde.