temporeich und vielschichtig

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dielesejule Avatar

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Was für ein temporeicher Roman von Kat Eryn Rubik!

In „Furye“ erzählt die Autorin die vielschichtige Geschichte der erfolgreichen Managerin Alec, die nach einer großen persönlichen Enttäuschung spontan in ihre „Heimatstadt am Meer“ fährt. Durch ihre Einträge in ihrem alten Notizbuch erfahren wir, was dort alles vor 20 Jahre passiert ist, als sie noch 17 und eine der drei „Furyen“ war. Tess, Meg und der Erzählerin Alec sind beste Freundinnen und verbringen gemeinsam ihre Zeit. Auf einer Party lernt Alec dann Romain kennen. Die beiden erleben eine wilde, tiefe, und außergewöhnliche Beziehung, die auch nach zwanzig Jahren noch ihr Handeln und ihre Entscheidungen bestimmt.
Ich mochte das Tempo, in dem die Geschichte erzählt wird. Die abwechselnden Erzählabschnitte aus der Vergangenheit und der Gegenwart ließen immer wieder Fragen offen, die erst sehr viel später beantwortet wurden (Stichwort „Unfall“)
Bei den Mädels wird viel getrunken und geredet. Vor allem Megs derbe Sprache, wenn es um Sex und Männer geht, ist gewöhnungsbedürftig, wirkt aber, bezogen auf ihr Männerbild, authentisch.
Die körperliche Anziehungskraft, die Romain und Alec erleben, ist bei der Lektüre deutlich spürbar, wenn auch ich einige Passagen ( Spuckefäden) ein bisschen too much finde.
Am Ende geht alles Schlag auf Schlag: Cleo, das Kind, die Geschäftsreise, der Tod von Tess, die Geschichte zum Stein- alles kommt sehr geballt und ist dadurch fast ein bisschen atemlos und hektisch erzählt. Da hätte ich auch gerne noch ein paar Seiten mehr gelesen, um der Geschichte mehr Zeit zu geben.
Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen und mochte es gerne. Für mich hätte es gar nicht alle Erzählstränge gebraucht, aber das Leben selbst kann ja auch verworren und undurchsichtig sein. Auf jeden Fall sehr lesenswert!

„Das Leben ist porös.“