Vergangenheit, die bleibt

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eileenttk Avatar

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„Und ich werde nur das Schöne erinnern.
Wie man immer nur das Schöne erinnert,
wenn genug Zeit vergangen ist.
Irgendwann.
Vielleicht.“ (S. 328)

In Furye kehrt Alec, eine erfolgreiche Musikmanagerin, nach vielen Jahren zurück in den Ort ihrer Jugend. Dort begegnet sie Romain, ihrer ersten großen Liebe, und wird mit Erinnerungen an einen prägenden Sommer konfrontiert, der voller intensiver, schmerzhafter und zärtlicher Erfahrungen war. Zwischen der Gegenwart und Tagebuchauszügen aus ihrer Jugend entfaltet sich ein vielschichtiger Roman über das, was war und das, was geblieben ist.

Kat Eryn Rubik erzählt auf zwei Zeitebenen. Sie verbindet Alecs Leben in der Gegenwart mit Rückblicken auf die Zeit um ihren Schulabschluss. Anfangs ist unklar, wohin sich die Geschichte entwickelt, was eine unterschwellige Spannung erzeugt, die mich durch das Buch getragen hat. Für mich wurde Furye schnell zu einem Pageturner.

Sowohl sprachlich als auch inhaltlich hat mich der Roman vollkommen abgeholt. Rubik schreibt kraftvoll, ehrlich und zugleich feinfühlig, ohne dabei übertrieben oder künstlich zu wirken. Die Geschichte ist mehr als eine Erinnerung. Sie kreist um Themen wie Herkunft, Identität, Verletzbarkeit und darum, wie sehr Entscheidungen und äußere Einflüsse unseren Lebensweg prägen.

Furye ist ein eindrucksvolles Debüt über einen einschneidenden Sommer, der schmerzhaft wie schön war und dessen Nachklang bis in die Gegenwart reicht. Ein bewegender Roman über das Erinnern, das Erwachsenwerden und die Frage, wer man einmal war und wer man geworden ist. Und das Cover? Eine 10/10!