Wunderschön und voller Schmerz

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lemano Avatar

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Um es ganz klar zu sagen: Dieses Buch hat mich tief bewegt. Ich habe es regelrecht verschlungen. Es hat mich zum Lachen gebracht, zum Weinen und zum Nachdenken angeregt.

Kat Eryn Rubik hat mit diesem Roman ein kleines Meisterwerk geschaffen. In einer beeindruckend poetischen Sprache erzählt sie von Jugendliebe – aber nicht im klassischen Sinne. Vielmehr nähert sie sich dem Thema auf eine besondere, tiefgründige Weise.

Wie prägt uns eine erste Liebe? Welche Spuren hinterlässt sie im späteren Leben? Und welche Belastungen oder ernstzunehmenden Probleme können bereits in jungen Jahren entstehen?

Zugleich ist dieses Buch eine wunderbare Hommage an die tiefe Freundschaft zwischen jungen Frauen. Die drei weiblichen Hauptfiguren sind jede für sich auf eindrucksvolle Weise gezeichnet – authentisch, vielschichtig und lebendig. Ihre Verbundenheit, ihre Konflikte und ihre individuellen Lebenswege haben mich besonders berührt.

Die Geschichte entfaltet sich auf zwei Zeitebenen: in der Jugend der Ich-Erzählerin Alec und zwanzig Jahre später. Die beiden Abschnitte sind durch unterschiedliche Schriftarten gut voneinander zu unterscheiden, was die Orientierung beim Lesen erleichtert. Besonders hervorzuheben sind auch die poetischen Einschübe, die dem Buch eine einzigartige Stimmung verleihen.

Manche Kapitel sind schwer zu ertragen, weil sie sehr schmerzhaft und intensiv geschrieben sind. Themen wie psychische Erkrankungen und Selbstverletzung werden offen und sensibel behandelt.

Trotz der Schwere – oder vielleicht gerade deshalb – habe ich jede Seite dieses Romans geschätzt. Es ist keine leichte Lektüre, aber eine, die lange nachwirkt.