Hält, was der Titel verspricht

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Für jemanden wie mich, der eigentlich nie allzu große Lust aufs Gärtnern hatte, dem nun aber ein Garten „zufiel“ bzw. gern auch eigenes Obst bzw. Gemüse hätte, klingt „Gärtnern für Ahnungslose“ wirklich vielversprechend! Hält das Buch das Versprechen?

Nach einer kurzen Vorstellung der Autorinnen Carolin Engwert und Véro Mischitz geht es gleich ans Eingemachte, es wird mit dem Mythos des Grünen Daumens aufgeräumt und eruiert, welche Typen von Gärtnern es gibt, wie man sinnvollerweise loslegt, was man alles braucht usw. – Grundlagenwissen, „Theorie“ könnte man sagen. Gute zwei Drittel des Buches macht aber der Praxisteil aus, bei dem es darum geht, wann und wie man am besten pflanzt, was gute und schlechte Erde ausmacht, wie man Plastik beim Gärtnern reduziert, warum Stauden toll sind, was es über Gemüse, Kräuter zu wissen gilt (etwa, wer sich mit wem so gar nicht verträgt), welche tierischen Helferlein es gibt usw. Immer wieder lockern Tipps oder Fun Facts die Inhalte zusätzlich auf. Abgerundet wird all das durch einen Anhang mit Bezugsquellen, Register und Glossar.

Fotos wird man in diesem Buch vermissen, doch die sind ersetzt durch zahlreiche Illustrationen und Veranschaulichungen im Comic-Stil. Und wenn es oben etwa „Theorie“ hieß, sollte man auch nicht glauben, dass das Buch trocken, langweilig oder schwer verständlich daherkäme – ganz im Gegenteil: Das meiste wird in leicht verdaulichen, unterhaltsamen Häppchen dargeboten, die Illustrationen sind witzig – wenn man den Stil mag. Vielleicht liegt es an der lockeren Darreichungsart oder den Bildern, die keinerlei „Druck“ aufbauen, wie perfekt, toll, hipp usw. der Garten bzw. Balkon aussehen könnte. Das Buch folgt seiner Logik stringent: Jeder kann gärtnern, das ist alles einfach und genau so wird es dargestellt. Damit halte ich „Gärtnern für Ahnungslose“ in Summe tatsächlich für ein hübsches Garteneinsteigerbuch.