Der Autor versteht es sehr gut, die Inhaftierten nicht nur als böse Menschen darzustellen, sondern beschreibt die Lebensgeschichten faktisch und dennoch mit einer gewissen Empathie. Beim Lesen der einzelnen Schicksale wird schnell deutlich, dass viele Gründe oft dazu führten, dass Menschen vom rechten Weg abkommen können und manches wunderte mich nicht, auch, wenn die Tatsache, dass die wenigsten von ihnen nicht einfach so mal eben einsitzen, natürlich nicht vergessen werden darf. Besonders die erste Geschichte hat mich gleichermaßen berührt und entsetzt und ungläubig zurück gelassen. Man merkt, dass den Autor aufgrund seiner jahrelangen Erfahrung mit Kriminellen und Gespräche mit ihnen, eindrucksvolle Einblicke in das Gefängnisleben geben kann, die man normalerweise als Mensch von außen niemals hätte. Ich finde das Buch rundum gelungen, auch vom Schreibstil her. Nichts kam mir übertrieben, aber auch nicht weichgespült vor. Empfehle ich gern weiter.