Schicksale

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Der Gefängnisarzt Joe Bausch berichtet fiktiv über den Alltag einiger Delinquenten in der Justizvollzugsanstalt Werl. Berichte die unter die Haut gehen und so ähnlich sich eventuell zugetragen haben.
Er führt in eine Welt, die sehr wenige Menschen, außer vielleicht die Insassen eines Gefängnisses selbst, nachvollziehen können.
In zwölf spannenden Episoden lässt er den Leser in die Lebensgeschichten seiner Patienten eintauchen. Mörder, Gewohnheitsverbrecher und Sexualstraftäter mit langen Haftstrafen vertrauen ihm ihre Sorgen und Nöte an. Vielleicht ist manchmal auch ein zu Unrecht Verurteilter dabei.
Ohne große Emotionen erzählt er in klaren und kurzen Sätzen, die er manchmal mit dem Sprachschatz aus dem Gefangenen-Milieu spickt. So kann der Leser tief in die Situationen des jeweiligen Insassens eintauchen. Wie es der Autor offenbar will, kann man weder Mitleid noch Sympathie für die Straftäter empfinden. Zu schwer wiegen ihre Taten.
Ein Buch, das das Leben in einem Gefängnis ohne große Schnörkel widerspiegelt. Gewalt unter den Straftätern blendet Joe Bausch aus.
Empfehlenswert für Leser, die einmal hinter die Kulissen der Gewalttäter in ihrem Haftalltag blicken möchten.