Sehr spannend!

Ich finde das Buch sehr spannend! Was mich besonders bewegt hat, ist dieses ständige Gefühl der Enge und Aussichtslosigkeit, das zwischen den Zeilen mitschwingt. Die Protagonistin scheint gefangen zu sein – in ihrem Viertel, in ihrer Familie, in den Strukturen, die ihr Umfeld bestimmen. Und obwohl sie sich nach mehr sehnt, bleibt dieses „mehr“ unerreichbar. Ihre Mutter hat längst aufgegeben, ihr Stiefvater behandelt sie wie Luft, und der einzige Weg, der ihr bleibt, ist der, den sie sich selbst erkämpft. Aber wie soll man das mit sechzehn schaffen, wenn einem niemand hilft?
Gleichzeitig gibt es diesen kleinen Funken Hoffnung in ihr. Sie will nicht so enden wie die anderen. Sie hat Träume, Wünsche, Pläne. Aber wird das reichen? Ich finde es total spannend, wie der Text diesen inneren Konflikt spürbar macht – dieses „Ich will hier weg“ gegen das „Aber wie?“.
Der Schreibstil macht das Ganze noch intensiver. Er ist roh, direkt und irgendwie brutal ehrlich. Es gibt keine überflüssigen Beschreibungen, keine falsche Romantisierung. Die Bilder, die geschaffen werden, sind fast schon schmerzhaft real. Ich kann mir richtig vorstellen, wie sie durch diese Straßen läuft, wie sie die Wärme der Sonne auf der Haut spürt, aber gleichzeitig das kalte, erdrückende Gefühl in sich trägt.
Mich macht es nachdenklich und traurig, aber auch neugierig. Ich will wissen, wie es mit ihr weitergeht. Gibt es für sie einen Ausweg? Oder wird sie am Ende doch wieder in dieses Leben zurückgezogen, das sie eigentlich nicht führen will?