Tiefgründiger Debütroman über soziale Ungerechtigkeit und Resilienz
Ein Problemkind aus einem Problemviertel. Hat man einmal diesen Stempel aufgedrückt bekommen, ist es meist unmöglich sich aus dieser drohenden Abwärtsspirale heraus zukämpfen. Genau in diesem Dilemma befindet sich die 17 jährige Protagonistin Christine. Aufgewachsen im falschen Teil der Stadt, muss sie eine Schule besuchen, die ihr kaum eine Perspektive bietet aus diesem sozialen Brennpunkt heraus zu kommen. Und vor ihrer Junkie-Mutter und ihrem gewalttätigen Stiefvater zu fliehen. Dabei hätte Christine das Potenzial dazu, wenn sie nur die Chance dazu hätte. Stets an ihrer Seite ist ihr bester Freund Tjard, der sie beschützt und immer für sie da ist. Eines Tages erhält sie die einmalige Chance, als eine Art Sozialexperiment, an ein renommiertes Elitegymnasium zu wechseln. Nach langem zögern nimmt sie aber das Angebot an. Dort lernt sie Alex kennen, der ihr von Anfang den Atem raubt. Nun scheint sich Christines Blatt zu wenden. Doch zu Hause spitzt sich das Drama immer weiter zu und auch auf der Sonnenseite ist nicht alles Gold was glänzt.
Gerade zu Beginn hat mich der Schreibstil einfach umgehauen. Mit einer präzisen Nüchternheit tauchte ich in Christines Viertel und Alltag ein. Die soziale Ungerechtigkeit zwischen den Schichten wurde meiner Meinung nach großartig ausgearbeitet ohne klischeehaft oder sentimental zu werden.
Hut ab vor dieser sehr jungen Autorin, die es jetzt schon versteht mit Worten Bilder und Stimmungen zu malen. Im Gedächtnis geblieben ist mir vor allem das gelbe Mehrfamilienhaus in dem Christine lebt. Normalerweise steht die Farbe Gelb für Wärme und Fröhlichkeit. Doch hier bildet sie fast schon einen ironischen Kontrast, denn hinter diesen Mauern, gibt es schon lange keine Fröhlichkeit mehr.
Christine ist für mich, trotz ihres Alters und Lebensumstände ein sehr intelligentes und reifes Mädchen. Ihr zögern über den Schulwechsel konnte ich absolut nachvollziehen. Wer möchte schon gern, als Sozialexperiment angesehen werden. Auch ihre Hartnäckigkeit nicht aufzugeben und sich ihrem Schicksal zu ergeben, hat mich echt beeindruckt. Tjard habe ich einfach ins Herz geschlossen. Er ist ein wunderbarer Chaot, der aber absolut treu Christines Leben zusammenhält. Die Beziehung der beiden war mir zwischendurch manchmal etwas suspekt. Ab und an dachte ich wirklich Christine nutzt Tjard etwas aus, da er ihr Kleber ist, der die Splitter zusammenhält. Im Laufe der Geschichte begriff ich aber dass die beiden einfach auf eine besondere Weise seelenverwandt sind. Ich wünschte mir jeder hätte einen Tjard. Jemanden der bedingungslos hinter einem steht und die Scherben zusammenklebt. Auch ihre anderen Freunde sind durch die Bank weg einfach herrlich skurril. Jeder von ihnen gibt ihr auf ganz individuelle Art und Weise Halt, obwohl er selbst sein Päckchen zu tragen hat.
Typisch NA auch die Liebesgeschichte zwischen Christine und Alex. Quasi Anziehung auf den ersten Blick, obwohl beide aus unterschiedlichen Welten stammen. Zwar ist diese Art von Love Interest nicht so mein Fall aber gehört zu diesem Genre halt einfach dazu. Für mich sprang der Funke einfach nicht über. Außerdem war die Liebesgeschichte der beiden für mich absolut nebensächlich. Mir ging es allein um Christines Schicksal und ihren weiteren Werdegang. Aus diesem Grund hätte ich mich gefreut, mehr von ihrem neuen Schulalltag zu erleben. Dort wurden zwar einige Konflikte angerissen aber aus meiner Sicht irgendwie nicht zu Ende gebracht. Auch wenn die Geschichte an manchen Stellen vorhersehbar war, konnte mich der Plottwist doch überraschen. Mit den Geschehnissen am Ende hadere ich immer noch ein wenig. Diese Wendung kam so kurz und kalt, sodass ich kaum realisieren konnte was da geschah.
Christines Geschichte verdeutlicht wieder einmal mehr, dass wir mehr sind als unsere Vergangenheit oder Herkunft. Jeder sollte die gleichen Chancen haben seinen Weg gehen zu können.
Auch, wenn mir nicht alles gefallen hat, hat die Grundgeschichte für mich genau ins Schwarze getroffen. Es führte mir wieder einmal vor Augen, wie sehr gerade die Schwächsten in unserem System leiden und wie wichtig Resilienz ist. Ich denke auch, dass Christines Schicksal für viele bittere Realität ist.
Aufgrund der Spice Szenen würde ich nicht gerade eine Empfehlung ab 14 Jahren geben. Lest auch bitte unbedingt die Trigger-Warnungen.
Auch, wenn ich einige Kritikpunkte habe, hat mich die Geschichte echt gepackt und ich empfehle sie jedem weiter, der sich mit authentischen und sozialen Themen beschäftigen möchte.
Gerade zu Beginn hat mich der Schreibstil einfach umgehauen. Mit einer präzisen Nüchternheit tauchte ich in Christines Viertel und Alltag ein. Die soziale Ungerechtigkeit zwischen den Schichten wurde meiner Meinung nach großartig ausgearbeitet ohne klischeehaft oder sentimental zu werden.
Hut ab vor dieser sehr jungen Autorin, die es jetzt schon versteht mit Worten Bilder und Stimmungen zu malen. Im Gedächtnis geblieben ist mir vor allem das gelbe Mehrfamilienhaus in dem Christine lebt. Normalerweise steht die Farbe Gelb für Wärme und Fröhlichkeit. Doch hier bildet sie fast schon einen ironischen Kontrast, denn hinter diesen Mauern, gibt es schon lange keine Fröhlichkeit mehr.
Christine ist für mich, trotz ihres Alters und Lebensumstände ein sehr intelligentes und reifes Mädchen. Ihr zögern über den Schulwechsel konnte ich absolut nachvollziehen. Wer möchte schon gern, als Sozialexperiment angesehen werden. Auch ihre Hartnäckigkeit nicht aufzugeben und sich ihrem Schicksal zu ergeben, hat mich echt beeindruckt. Tjard habe ich einfach ins Herz geschlossen. Er ist ein wunderbarer Chaot, der aber absolut treu Christines Leben zusammenhält. Die Beziehung der beiden war mir zwischendurch manchmal etwas suspekt. Ab und an dachte ich wirklich Christine nutzt Tjard etwas aus, da er ihr Kleber ist, der die Splitter zusammenhält. Im Laufe der Geschichte begriff ich aber dass die beiden einfach auf eine besondere Weise seelenverwandt sind. Ich wünschte mir jeder hätte einen Tjard. Jemanden der bedingungslos hinter einem steht und die Scherben zusammenklebt. Auch ihre anderen Freunde sind durch die Bank weg einfach herrlich skurril. Jeder von ihnen gibt ihr auf ganz individuelle Art und Weise Halt, obwohl er selbst sein Päckchen zu tragen hat.
Typisch NA auch die Liebesgeschichte zwischen Christine und Alex. Quasi Anziehung auf den ersten Blick, obwohl beide aus unterschiedlichen Welten stammen. Zwar ist diese Art von Love Interest nicht so mein Fall aber gehört zu diesem Genre halt einfach dazu. Für mich sprang der Funke einfach nicht über. Außerdem war die Liebesgeschichte der beiden für mich absolut nebensächlich. Mir ging es allein um Christines Schicksal und ihren weiteren Werdegang. Aus diesem Grund hätte ich mich gefreut, mehr von ihrem neuen Schulalltag zu erleben. Dort wurden zwar einige Konflikte angerissen aber aus meiner Sicht irgendwie nicht zu Ende gebracht. Auch wenn die Geschichte an manchen Stellen vorhersehbar war, konnte mich der Plottwist doch überraschen. Mit den Geschehnissen am Ende hadere ich immer noch ein wenig. Diese Wendung kam so kurz und kalt, sodass ich kaum realisieren konnte was da geschah.
Christines Geschichte verdeutlicht wieder einmal mehr, dass wir mehr sind als unsere Vergangenheit oder Herkunft. Jeder sollte die gleichen Chancen haben seinen Weg gehen zu können.
Auch, wenn mir nicht alles gefallen hat, hat die Grundgeschichte für mich genau ins Schwarze getroffen. Es führte mir wieder einmal vor Augen, wie sehr gerade die Schwächsten in unserem System leiden und wie wichtig Resilienz ist. Ich denke auch, dass Christines Schicksal für viele bittere Realität ist.
Aufgrund der Spice Szenen würde ich nicht gerade eine Empfehlung ab 14 Jahren geben. Lest auch bitte unbedingt die Trigger-Warnungen.
Auch, wenn ich einige Kritikpunkte habe, hat mich die Geschichte echt gepackt und ich empfehle sie jedem weiter, der sich mit authentischen und sozialen Themen beschäftigen möchte.