Amüsante Suche nach dem Sinn des Lebens mit einem Fünkchen Ernsthaftigkeit

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leseratte_vorablesen Avatar

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„Gar kein Plan ist auch eine Lösung“ ist nach „Mitfahrer gesucht, Traummann gefunden“ der zweite Roman von Autorin Kyra Groh, den ich gelesen habe. Und erneut hat mich der kurzweilige, amüsante Schreibstil überzeugt.
Zum Klappentext:
Mara hat alles im Griff. Der Job als Assistentin einer erfolgreichen Influencerin ist zwar etwas nervig, aber läuft. Die Beziehung mit Verlobten Sebastian ist jetzt nicht gerade leidenschaftlich, aber dafür stimmt bei ihm die Altersvorsorge. Die Wohnung ist nicht unbedingt nach ihrem Geschmack eingerichtet, aber die Designermöbel sind schon schick. Kurzum: Maras Leben läuft planmäßig, ruhig und schön unaufgeregt. Bis Sebastian sich von ihr trennt und aus der Wohnung schmeißt. Plötzlich ist Maras ausgeklügelter Lebensplan dahin und sie muss sich einen Plan B überlegen. Aber was, wenn Plan B auch nicht funktioniert? Dann gibt es ja noch C, D, E, F, … Oder man macht einfach mal gar keine Pläne. So wie Marius. Seines Zeichen Filmemacher, wahnsinnig charmant, sieben Jahre jünger, und planlos glücklich. Also definitiv kein Mann für Mara. Bis sie merkt, dass manchmal gar kein Plan auch eine Lösung sein kann…
In Protagonistin Mara kann sich vermutlich jeder – mal mehr, mal weniger – hineinfühlen: man ist nicht himmelhochjauchzend begeistert von seinem Leben, aber auch nicht zu Tode betrübt, es „passt schon irgendwie“. Doch wenn das bekannte Leben dann plötzlich den Bach hinuntergeht, hält Mara nach kurzen Phasen der Wut, Trauer und Verzweiflung inne und fängt an über sich und den Sinn ihres Lebens nachzudenken.
Obwohl Maras Geschichte eingebettet ist in ein skurriles Setting mit der schrillen Influencerin als Chefin, deren Modehündchen und man bei Maras weiteren Pleiten und Pannen mit mehr oder weniger schrägen Charakteren eigentlich aus dem Schmunzeln nicht herauskommt, macht Maras Suche nach dem Sinn ihres Lebens, ihr Bilanzziehen doch ein wenig nachdenklich. Kyra Groh gelingt die richtige Balance zwischen witzigen Szenen fast bis hin zum Slapstick und der ein wenig beklemmenden Orientierungslosigkeit, Nachdenklichkeit und nahezu Verzweiflung ihrer Protagonistin Mara. Locker und unterhaltsam geschrieben wird das sicher nicht mein letztes Buch von dieser Autorin sein!