Es ist Zeit zu blühen!

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Im Thriller Garden Girls von Jessica R. Patch werden an Leuchttürmen der Outer Banks Leichen von Frauen abgelegt, die am ganzen Körper mit Blumen tätowiert sind – jene Blumen, die auch in ihrem Namen vorkommen.
Die SCU rund um Tiberius Granger wird für diesen Fall eingeteilt, um den Täter dingfest zu machen. Denn auf einer Liste von vermissten Frauen finden sich noch mehr „blumige“ Vornamen. Und: An einer toten Frau wurde eine Nachricht direkt an Tiberius hinterlassen.
Ihm wird klar: Es geht hier nicht nur um einen gestörten Killer – sondern auch um ihn, seine Vergangenheit, seine Familie und seine erste große Liebe.
Zu allem Überfluss zieht noch ein tosender Hurrikan auf, und die Uhr tickt.

Das Buchcover mit seinen zahlreichen Blüten ist eine willkommene Abwechslung für das sonst recht triste Bücherregal einer Thriller-Leseratte. Das durch die Blüten starrende Auge zieht einen regelrecht in seinen Bann. Zudem lässt sich das Taschenbuch sehr komfortabel lesen, da es weit aufschlagbar ist, ohne dass der Buchrücken bricht.

Der Einstieg in das Buch hat mir sofort das Blut in den Adern gefrieren lassen, denn man findet sich direkt in einer packenden Szene wieder.
Leider dauerte es ca. 100 Seiten, bis ich mit dem Schreibstil einigermaßen zurechtkam. Ich lese viel und rausche in der Regel schnell durch die Seiten, aber bei dem Buch musste ich häufig ein paar Zeilen wiederholen, was meinen Lesefluss erheblich störte.
Häufig waren die Sätze viel zu lang und verschachtelt; sie waren teils über vier Zeilen lang.
Hinzu kommt: Es gab häufig lange Monologe des auktorialen Erzählers, gefolgt von Dialogen der Protagonisten, ohne dass dort Gedanken und Gefühle erläutert wurden. Auch wechselt der auktoriale Erzähler ohne erkennbaren Absatz seinen Fokus auf die Protagonisten.

Doch ich habe NICHT abgebrochen, denn die Storyline, das ganze Setting und die verschiedenen einflussnehmenden Komponenten sorgen dafür, dass man das Wieso, Weshalb, Warum trotzdem gelöst haben möchte.
Somit mutierte das Buch für mich nicht zu einem schönen Pageturner, dennoch fühlte ich mich gut unterhalten.
Das Ende war schlüssig und gut aufgelöst, wenn auch ab ca. 70 % des Buches weitestgehend vorhersehbar.
Durch die Erzählperspektive wuchsen mir die Protagonisten der Geschichte nicht so sehr ans Herz wie bei anderen Autoren. Das nahm für mich einiges an „Thrill“ heraus, und ich war niemals auch nur ansatzweise schockiert.
Dieses Buch kann man lesen – muss man aber nicht.