Klasse Anfang - seltsames Ende
Angelockt von dem Cover habe ich nach dem Klappentext ein Blick in das Buch geworfen und war von den ersten Seiten direkt in den Bann gezogen. Die ersten Kapitel katapultieren einen direkt zu einer willensstarken Ich-Erzählerin, die sich in der Gewalt des Täters befindet. Auch der Sprung in das Ermittlerteam, das einen familiären Umgang miteinander pflegt, hat mir sehr gefallen. Das Eintauchen in das Buch hat somit sehr gut geklappt, ohne das ich die Autorin oder ihre Figuren bisher kannte. Entsprechend hoffnungsvoll war ich für das weitere Leseerlebnis.
Der Schreibstil springt zwischen Opfer-Perspektive (Ich-Erzählung) und einer allgemeinen Erzählung, die teils zwischen den Orten springt. Hier konnte ich als Leser gut folgen, habe aber gemerkt, dass ich den allgemeinen Erzähler im direkten Spannungsvergleich schwacher fand. Manchmal kam es mir so vor, als würde diese Erzählungsart den Thriller eher stören und ihm Spannung klauen, weil der Blickwinkel von zu weit oben kam und die Gefühlsebenen (Ängste, Zuneigung etc.) dadurch nicht so gut durchkamen.
Die Charakter blieben aus meiner Sicht zu oberflächlich. Hier hätten mehr Tiefe und auch deutlich mehr Dialoge untereinander oder mehr Gefühlseinblicke geholfen, um die Verbindung greifbar zu machen. Das Konstrukt mit der Family of Glory ist auf einer Seite interessant und Stück für Stück erfährt man mehr, allerdings wirkte es auf mich auch insgesamt irgendwie seltsam. Ich verstehe, dass es die Hintergrundgeschichte darstellen soll, um noch mehr Drama hereinzubringen, aber die Art und Weise hat dem Roman eher nicht so gut getan.
Da ich hier keine Spoiler geben will, halte ich mich mit den Entwicklungen und dem Ende eher bedenkt. Nur so viel: das Ende hat so schnell zugenommen, wie der Hurrikan in der Geschichte. Die letzten 100 Seiten ist man praktisch durchgeflogen, allerdings habe ich mich hier auch an vielen Stellen einfach nur gewundert und gefragt, ob das jetzt so sein soll. Der Showdown ist hitzig, etwas überdramatisiert und man fragt sich, ob so viele Zufälle bzw. aufeinander folgende Momente zuvor wirklich realistisch sind. Manches passte für mich im Nachgang nicht zusammen (z. B. Bex‘ Reaktion auf den Täter in ihrem Schlafzimmer sowie das Verhalten bzw. die Rollen einiger im Showdown und danach).
Für mich hat der Thriller so gut und spannend gestartet. Ich habe das Buch gern gelesen, war allerdings nicht gänzlich gefesselt. Bis zur Mitte hatte ich absolut keine Ahnung, wer der Täter ist und habe daher viel gerätselt. Die Auflösung hat eher Ernüchterung gebracht. Zum Ende verliert der Roman für mich und baut eine Geschichte für die Erklärung der Ereignisse auf, die für mich zu sehr an den Haaren herbeigezogen ist. Das Buch ist für mich kein Thriller-Highlight, weil es mir an Nervenkitzel fehlt.
Freunden, die Thriller wirklich lieben, werde ich das Buch eher nicht empfehlen, weil ich finde, dass hier zu viel Potenzial verschenkt wurde. Wirklich schade…
Der Schreibstil springt zwischen Opfer-Perspektive (Ich-Erzählung) und einer allgemeinen Erzählung, die teils zwischen den Orten springt. Hier konnte ich als Leser gut folgen, habe aber gemerkt, dass ich den allgemeinen Erzähler im direkten Spannungsvergleich schwacher fand. Manchmal kam es mir so vor, als würde diese Erzählungsart den Thriller eher stören und ihm Spannung klauen, weil der Blickwinkel von zu weit oben kam und die Gefühlsebenen (Ängste, Zuneigung etc.) dadurch nicht so gut durchkamen.
Die Charakter blieben aus meiner Sicht zu oberflächlich. Hier hätten mehr Tiefe und auch deutlich mehr Dialoge untereinander oder mehr Gefühlseinblicke geholfen, um die Verbindung greifbar zu machen. Das Konstrukt mit der Family of Glory ist auf einer Seite interessant und Stück für Stück erfährt man mehr, allerdings wirkte es auf mich auch insgesamt irgendwie seltsam. Ich verstehe, dass es die Hintergrundgeschichte darstellen soll, um noch mehr Drama hereinzubringen, aber die Art und Weise hat dem Roman eher nicht so gut getan.
Da ich hier keine Spoiler geben will, halte ich mich mit den Entwicklungen und dem Ende eher bedenkt. Nur so viel: das Ende hat so schnell zugenommen, wie der Hurrikan in der Geschichte. Die letzten 100 Seiten ist man praktisch durchgeflogen, allerdings habe ich mich hier auch an vielen Stellen einfach nur gewundert und gefragt, ob das jetzt so sein soll. Der Showdown ist hitzig, etwas überdramatisiert und man fragt sich, ob so viele Zufälle bzw. aufeinander folgende Momente zuvor wirklich realistisch sind. Manches passte für mich im Nachgang nicht zusammen (z. B. Bex‘ Reaktion auf den Täter in ihrem Schlafzimmer sowie das Verhalten bzw. die Rollen einiger im Showdown und danach).
Für mich hat der Thriller so gut und spannend gestartet. Ich habe das Buch gern gelesen, war allerdings nicht gänzlich gefesselt. Bis zur Mitte hatte ich absolut keine Ahnung, wer der Täter ist und habe daher viel gerätselt. Die Auflösung hat eher Ernüchterung gebracht. Zum Ende verliert der Roman für mich und baut eine Geschichte für die Erklärung der Ereignisse auf, die für mich zu sehr an den Haaren herbeigezogen ist. Das Buch ist für mich kein Thriller-Highlight, weil es mir an Nervenkitzel fehlt.
Freunden, die Thriller wirklich lieben, werde ich das Buch eher nicht empfehlen, weil ich finde, dass hier zu viel Potenzial verschenkt wurde. Wirklich schade…