Klingt spannender als es ist

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franci Avatar

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„Garden Girls“ ist definitiv ein Thriller, der aufgrund seiner Themen und der Vorgehensweise des Täters das Zeug hätte, zu fesseln – jedoch gelang dies Jessica R. Patch meiner Meinung nach nur bedingt.

Lange war es still in der »Stranger Crime Unit« – eine Spezialeinheit, die sich u. A. auf Fälle mit religiösem Hintergrund fokussiert. Nun wird die Truppe um Tiberius Granger an die Küste in North Carolina gerufen, an der ein Serienkiller für Aufmerksamkeit sorgt – entführte Frauen, mit Blumen tätowierte Körper, öffentlich präsentierte Leichen. Vieles deutet darauf hin, dass der Täter bereits Bekanntschaft mit der SCU gemacht und sich und seine Methoden weiterentwickelt hat. Und Rache an Ty – der ihn einst vor laufender Kamera verhöhnte – nehmen, sich beweisen will. Als eine der vermissten Frauen eine Verbindung zum Agent aufweist, muss sich dieser seiner traumatischen Vergangenheit, seinen Ängsten und seiner verlorengeglaubten Liebe stellen …

Weckte der Prolog noch meine Neugier, die perfiden Morde Gänsehaut, war das Drumherum – von den ErmittlerInnen bis hin zu persönlichen Dramen und Beziehungen – lediglich nervig und anstrengend. Wobei dies vielleicht auch am monotonen, einfachen Stil lag. Gerade den Dialogen fehlte es an Authentizität, die ellenlangen Monologe brachten die Story nur selten voran und der willkürliche Wechsel der im Fokus stehenden Person sorgte mehrfach für Verwirrung. Emotional konnte ich mich deswegen nur schwer in die Situationen und Befindlichkeiten versetzen, mitfühlen oder -fiebern. Auch mangelte es mir hier und da an Logik (Bsp.: Zwei Frauen, die sich für tot erklären lassen/als tot gelten und nicht gefunden werden wollen, behalten ihren nahen Wohnsitz und ihre Namen?! Im Leben nicht.). Trotz dieser Kritik hielt mich die Frage, wer hinter den Verbrechen steckt, welche Intentionen als Antrieb gelten, die Gänsehaut verursachenden Gräuel und die Kapitel, in denen wir Teil „seiner“ Gedanken werden, davon ab, „Garden Girls“ abzubrechen.

Obgleich streckenweise temporeiche und spannende Kapitel warten, es Überraschungsmomente und schlüssige Zusammenhänge gibt, ich die Themen um religiöse FanatikerInnen, Sekten sowie die Darstellung der Morde als originell und interessant betrachte, ist die Geschichte hinter dem hübschen Cover keine, die mMn gelesen werden muss.