Starke Atmosphäre

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Schon der Einstieg hat mich sofort gefesselt: die raue Küstenatmosphäre, Leuchttürme, makabre Blumenszenen – das Setting ist absolut gelungen und sorgt von Beginn an für Gänsehaut. Dazu kommt Ty, der mit seiner Vergangenheit ringt, zwielichtige Gestalten, und eine unterschwellige Sektenpräsenz, die alles noch bedrohlicher macht. Genau diese Mischung hat mich neugierig weiterlesen lassen.

Mit dem Schreibstil musste ich allerdings erst warmwerden. Manche Sätze wirkten auf mich zu verschachtelt, was meinen Lesefluss ab und zu gebremst hat. Es gab Passagen, die sich etwas gestreckt haben, sodass ich nicht immer so durch die Seiten geflogen bin. Gleichzeitig hat der Stil aber auch etwas Eigenes, das gut zur düsteren Stimmung gepasst hat.

Die Handlung selbst bleibt spannend, auch wenn einige Wendungen vorhersehbar waren. Besonders gefallen hat mir, wie die Bilder von Blumen und Ästhetik immer wieder in Kontrast zu den grausamen Taten gesetzt wurden, das war verstörend und faszinierend zugleich. Die Figuren waren nachvollziehbar, hätten für meinen Geschmack aber noch mehr Tiefe haben dürfen. Gerade bei Ty und seiner früheren Liebe wäre Potenzial für stärkere Emotionen gewesen. Manche romantischen Elemente haben den Nervenkitzel eher abgeschwächt.

Das Ende hat alle Fäden ordentlich verknüpft, war für mich aber etwas zu ausführlich. Kürzer und knackiger hätte der Geschichte noch mehr Spannung gegeben.

Fazit: Garden Girls punktet mit einer starken Atmosphäre und einer packenden Grundidee, auch wenn nicht alles perfekt umgesetzt ist. Für Fans von leichterer Thrillkost mit einem Schuss Romantik durchaus lesenswert – Hardcore-Psychothriller-Fans sollten ihre Erwartungen aber etwas herunterschrauben.