Zwischen Sturmböen und Schatten der Vergangenheit

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kati_lx Avatar

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Schon das Cover hat mich neugierig gemacht – elegant, fast poetisch, und auf den ersten Blick würde man kaum vermuten, dass sich dahinter ein Psychothriller verbirgt. Doch Jessica R. Patch schafft es, diese ästhetische Fassade perfekt mit der düsteren Geschichte zu verweben: FBI-Agent Tiberius Granger wird mit einem grausamen Fall konfrontiert, der nicht nur durch makabre Morde – Opfer mit blumenthematischen Tattoos – erschüttert, sondern auch tief in seine eigene Vergangenheit greift.
Die Story ist durchweg spannend und bietet weit mehr als klassische Thriller-Spannung. Patch verwebt Themen wie Schuld, Liebe, Glaube und Manipulation zu einem komplexen Geflecht, das auch psychologisch fasziniert. Besonders gelungen finde ich den Einblick in die Sekte – beklemmend, aber zugleich unglaublich interessant und vielschichtig beschrieben. Die Atmosphäre auf der sturmgepeitschten Insel in North Carolina tut ihr Übriges: man spürt förmlich den Druck, die Gefahr, das Unausweichliche.
Die zahlreichen Plot-Twists halten die Spannung konstant hoch, und auch emotional hat die Geschichte einiges zu bieten. Einzig das Ende hat mich etwas ratlos zurückgelassen – stilistisch etwas verwirrend und weniger klar als der Rest des Buches. Trotzdem bleibt die Geschichte intensiv und eindringlich in Erinnerung.

Fazit: Atmosphärisch, komplex und nervenaufreibend – ein Thriller, der mehr Tiefgang bietet, als man erwartet.