Magisches Spektakel

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misspider Avatar

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In diesem Comic lernen wir Gundel Gaukeley in ihrer Jugendzeit kennen, als sie noch zur Schule ging und bei ihrer Tante, der Großhexe Gloria, lebte - in einer Welt, in der alles von Magie betrieben wird. Nachdem Gundel unwissend einen verbotenen magischen Spruch anwendet, setzt sie alles daran, seine Auswirkung rückgängig zu machen. Dazu benötigt sie aber das Buch der Verdammnis - und die Hilfe einer Gruppe von drei nerdigen Kids, die zu unerwarteten Freunden werden.
Unabhängig betrachtet von der Gundel Gaukeley, die ich aus den frühen Entenhausener Abenteuern kenne, hat mir das Buch sehr gut gefallen - es erzählt eine spannende Abenteuergeschichte in eindrucksvollen Bildern voller rauschender Farbwirbel. Gundel steht unter hohem Leistungsdruck, in die magischen Fußstapfen ihrer Tante zu treten, und ist gleichzeitig ganz allein und kann sich niemandem anvertrauen - eigentlich ein typisches Teenager-Drama, nur eben mit magischen Effekten.

Allerdings kann ich diese Gundel so gar nicht mit der Hexe Gaukeley in Einklang bringen, die in Entenhausen Unheil stiftet und Dagobert seinen geliebten Kreuzer abluchsen will. Das liegt vor allem an der modernen Umgebung, in der Gaukeley spielt. Auch wenn es nur Details sind wie Handys oder Computer, passt dies in meinen Augen einfach nicht mit der Welt von Dagobert&Co zusammen, die ich aus meiner Kindheit kenne. Das mag bei den heutigen lustigen Taschenbüchern anders sein, aber das kann ich nicht beurteilen. Noch ein kleiner Kritikpunkt zum Buch an sich: da die Seiten an der Innenkante keinen Rand haben, sind manche Texte nur sehr schwer zu lesen, da sie fast in der Bindung verschwinden.
Fazit: für sich allein betrachtet bietet 'Gaukeley' ein mitreißendes und spannendes Fantasy-Drama, das vor allem optisch zu überzeugen weiß.