Die Zeit wird knapp

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clara_fall Avatar

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Ewert Grens' jahrzehntelange Tätigkeit als Kriminalkommissar in Stockholm neigt sich dem Ende entgegen. Unvergessen bleibt ihm die kleine Zana, die vor über 20 Jahren durch Bandenkriminalität ihre gesamte Familie verloren hat. Er fragt sich oft, wie es ihr geht, was aus ihr geworden ist. Da erreicht ihn die Nachricht, dass in der Wohnung eingebrochen wurde, in der sich damals diese blutige Tat abgespielt hatte. Nichts scheint zu fehlen, doch Ewert weiß, dass mehr dahinter steckt und er begibt sich mit großer Hoffnung auf endgültige Aufklärung auf einen schmerzhaften Weg, der sich rasanter entwickeln wird als er die Kraft dafür besitzt.
Im ersten Drittel des Buches hätte ich niemals geglaubt, dass ich diesem Buch doch noch die volle Punktzahl geben werde. Nach einem spektakulären Einstieg ins Buch schleppt sich dieser Abschnitt sehr zäh dahin. Der Leser lernt unerwartet einen Infiltrator aus dem kriminellen Milieu kennen, mit dem die Stockholmer Polizei seit Jahren zusammenarbeitet. Dieser rüstet sich in kürzester Zeit nach James-Bond-Manier auf und man versteht schnell, dass es in seinem Umkreis hauptsächlich um Waffenhandel geht. Wenn man sich ein Buch mit diesem Covertext gekauft hat, erwartet man eigentlich nicht diesen Hintergrund und man kommt an einen Punkt, an dem man nicht mehr weiterlesen möchte. Doch es lohnt sich, diesen Punkt zu überwinden. Im zweiten Drittel nimmt die Handlung an Fahrt auf und der Leser meint, den Ermittlern ein Stück voraus zu sein. Doch das ändert sich sehr schnell wieder und im letzten Drittel kommt alles sowieso anders - Bücher wie ich sie mag! Einfach Klasse - eine Story wie sie sicher jeder Fan skandinavischer Autoren gern liest. Das Cover und der Titel weichen vom Üblichen ab und verleiten um so mehr zum Reinlesen. Es lohnt sich!