Anderes Thema als erwartet

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pandacat Avatar

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Die Leseprobe hat mir sehr gut gefallen und auch den Klappentext fand ich ansprechend. Ich habe eigentlich vermutete, dass ich das Buch nur so verschlingen würde - gleich vorweg: leider war dem nicht so. Ich habe aufgrund des Klappentextes etwas anderes erwartet. Wäre der Inhalt deutlicher geworden hätte ich es wohl eher nicht gelesen.

Die ersten Seiten drehen sich um das, was im Klappentext beschrieben wird: Die kleine Zana und den Kommissar Grens. Der Anfang hat mich total gefesselt und ich war wirklich gespannt wie es weiter geht.

Dann kommt jedoch ein Schwenk zu dem 2. Hauptcharakter des Buches - Piet Hoffmann. Und dieser Teil hat lange, lange scheinbar gar nichts mit der Handlung um Kommissar Grens zu tun. Es könnte auch ein völlig anderes Buch sein. Knappe 130 Seite geht es um Piet. Und leider dreht es sich dabei nicht um einen Mordfall oder Einbruch, wie der Klappentext suggeriert, sondern um Korruption und Waffenschmuggel. Das kann in dem ein oder anderen Fall ein interessantes Thema sein. Allerdings hat mir die Art und Weise hier nicht gefallen. Es geht nicht um Detektiv- oder Ermittlungsarbeit, sondern hat andere Schwerpunkte, die ich hier nicht spoilern möchte.
Ich empfand den Teil zudem als sehr langatmig (einige Seiten habe ich schlicht überflogen, da ich keine Lust hatte mir Piets Gedanken und Pläne in allen Details durchzulesen) und teils sehr konstruiert und unrealistisch.

Ab der Hälfte nimmt das Buch dann langsam wieder etwas Fahrt auf und wird zumindest etwas spannender. Zudem finden die Stränge tatsächlich immer mehr zusammen und am Ende passt es auch - irgendwie.
Nur der letzte Teil des Buches bewirkt, dass ich hier noch zwei Sterne vergebe.

Der Schreibstil ist ansonsten flüssig, aber leider, bezogen auf die Charaktere etwas flach. Bedenkt man das der Autor schon mehrere Bücher geschrieben hat mit diesen Protagonisten (die ich allerdings nicht gelesen habe), bin ich tatsächlich überrascht, wie blass besonders die Nebencharaktere bleiben. Zu ihren Charakteren erfährt man hier kaum etwas. Vielleicht ist das in den anderen Büchern anders, aber hier konnte ich die Personen kaum kennenlernen. Lediglich Kommissar Grens wird einem ein wenig sympatisch, dadurch, dass man etwas über ihn erfährt.
Piet Hoffmann ist mir leider gänzlich unsympatisch - das liegt aber sicher auch daran, dass ich generell den Teil mit ihm nicht mochte.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ich den ersten kurzen Teil, den der Klappentext zusammenfasst, gut fand und auch den Schluss nachvollziehen konnte.
Den Rest dazwischen, besonders die ersten knapp 130 Seiten mit Piet Hoffmann, haben mich beinahe dazu bewogen das Buch einfach weg zu legen und nicht weiter zu lesen.
Ich bin eine schnelle Leserin und lese auch dicke Bücher, wenn sie mich fesseln, an ein, zwei Tagen durch. Für dieses hier habe ich knapp drei Wochen gebraucht, weil ich zwischendurch keine Lust hatte weiter zu lesen.