Oftmals offensichtlich, aber dennoch gelungen konstruiert

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mel.e Avatar

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"Geburtstagskind" wird in mehreren Ebenen erzählt, wobei der Überraschungseffekt leider ausblieb, da vieles einfach zu offensichtlich ist, was am Ende des Thrillers zu einem Gesamtergebnis zusammen gefügt wird. Klar ist, das Traumata Menschen verändern und sie sich ihren Wurzeln bewusst werden müssen, um innerlich zu heilen und zu verarbeiten, ob dabei der richtige Weg eingeschlagen wird, lasse ich dahingestellt. Der Thriller bietet viele gute Facetten, die einen hohen Spannungsbogen erzeugen, wobei manches eben nicht überraschend ist, sondern lediglich gut konstruiert.

Es trifft mich, wie brutal der Prolog geschrieben wurde, denn es betrifft ein Kind, dessen Familie komplett ausgelöscht wurde und diese nun in großer Gefahr zu schweben scheint, auch wenn einige Jahre vergangen sind und neue Identitäten erschaffen wurden. Es ist der Beginn einer Mordserie, der den alten Fall, der nie aufgeklärt wurde, neu aufrollt Die Verdächtigen damals schweben in Lebensgefahr und die Angst um Zana ist groß und lässt die Ermittler nicht kalt. Ewert Grens überschreitet einige Grenzen, um Zanas neue Identität aufzudecken und wird letztendlich zum zweiten Mal ihr Retter.

Der Autor hat einige sehr gelungene Persönlichkeiten erschaffen, deren Gedanken und Handeln sehr gut zur Geltung kommen und aufgrund ihrer Unterschiedlichkeiten ein genial konstruiertes Setting schaffen konnten. Mir fehlt zwar hier und da der Überraschungsmoment, dennoch konnte ich mich gut auf die Story einlassen. Sehr gerne vergebe ich eine Leseempfehlung, auch wenn ich mit den letzten Seiten des Thrillers nicht gänzlich zufrieden gestellt wurde. Ich hätte mir einfach einen anderen Ausgang gewünscht, da auch Protagonisten ein Happy End verdient haben, zumal das Leben zuvor schon hart genug gewesen ist, aber vielleicht hätte etwas anderes, erzwungenes, mich auch unzufrieden gemacht?