Cool bis auf die Strumpfhalter

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signalhill Avatar

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"Gefährliche Betrachtungen" von Tilo Eckhardt hat mich bisher vor allem durch seine Sprache überzeugt. Der Roman, der in die 30er Jahre zurückblickt, klingt wie ein Roman aus ebendiesen Jahren. Und somit fühlt man sich auch in die Zeit zurückversetzt.

Der Protagonist, der gern Thomas Manns "Buddenbrooks" übersetzen möchte, hat eine besondere Inselbegabung, quasi ein komplett fotographisches Gedächtnis, das ihm erlaubt, alle Schriften von Mann auswendig zu kennen. Er punktet dabei beim Autor.

Die Leseprobe spielt vor allem an einem Strand der Kurischen Nehrung. Die raue Seeluft, der Wind, der Strand - alle ist atmosphärisch und so gut beschrieben, dass man fast dabei ist. Ein paar Geheimnisse werden dabei auch schon angedeutet; jedoch weiß der Leser noch nicht, was die weggeflogenen Blätter beinhalten.

Ich habe mich fast an meine Schulzeit erinnert gefühlt, in der ich "Tonio Kröger" gelesen habe. Gern würde ich "Gefährliche Betrachtungen" hier vorab lesen.