Ein Lesevergnügen zwischen Strandkorb und Krisen
Es spricht schon für ein besonderes Lesevergnügen, wenn man bereits vor der Hälfte eines Romans anfängt, weiteres zum Handlungsort zu recherchieren und auch die Frage beantworten möchte: Wie kommt man da eigentlich gut hin? Was lässt sich dort vom Setting der Erzählung antreffen? Von Nidden und der Nehrung hat man vielleicht schon gehört, wenn man mit Thomas Manns Leben und Vorlieben für die Ostsee bekannt ist. Ganz anders als in manchem Sachbuch erweckt Tilo Eckhardt in „Gefährliche Betrachtungen“ den kleinen Ort am Meer mit allen Sinnen zum Leben. Man spürt, dass es die Menschen auch hier an diesen Platz – zwischen den nationalen und politischen Grenzen Anfang 1930 – zieht, um sich vor den Krisen der Zeit ein wenig zu verstecken.
Letztere holen die Protagonisten, allen voran Thomas Mann und den Erzähler, zwar ein, dennoch ist die Geschichte kein vordergründig politischer Roman. Das schwingt nur durch unsere Kenntnis, was noch kommt, mit. Der Erzähler ist ein junger Litauer, der Kontakt mit dem Nobelpreisträger sucht, um sich als Übersetzer der ‚Buddenbrooks‘ zu empfehlen. Aus den Umständen und Zufällen ihrer Begegnung – natürlich am privaten Strandkorb des Dichters – entspinnt sich eine Handlung, die manchmal kriminalistisch, dann wieder komisch-absurd, vielleicht sogar nahe dem Slapstick daherkommt, ohne allerdings nie ihren Charme zu verlieren. Das liegt vor allem an der gelungenen Entwicklung der Haupt- und Nebenfiguren. Ja, sogar zu den Ekeln und Bösewichten lässt sich dies sagen. Das alles gelingt vor allem dann, wenn man sich auf das Spiel mit der Fiktion, auf das man gleich am Anfang vom Erzähler, der als Greis in der Gegenwart schreibt, vorbereitet wird.
Die Bezeichnung ‚Kriminalroman‘ sollte man dabei vielleicht nicht allzu ernstnehmen, auch wenn einige Reminiszenzen an einen der Schöpfer dieser Gattung Arthur Conan Doyle zu finden sind. Aber wie glaubwürdig krimihaft mag es sein, wenn sich der Dichter, der zu der Zeit gerade an der Joseph-Trilogie schreibt, plötzlich als Sherlock fühlt? Genau das aber macht die komischen Momente aus.
Die Beschreibung des Ortes lebt natürlich auch davon, dass Tilo Eckardt den Roman dort geschrieben hat, sich dabei aber wohl auch im Klaren darüber ist, dass er ein Vermittler der Gegend für das heutige Lesepublikum ist, das sich allerdings bei den Inhalten und Zeitfragen durchaus an aktuelle Probleme erinnert fühlt.
Letztere holen die Protagonisten, allen voran Thomas Mann und den Erzähler, zwar ein, dennoch ist die Geschichte kein vordergründig politischer Roman. Das schwingt nur durch unsere Kenntnis, was noch kommt, mit. Der Erzähler ist ein junger Litauer, der Kontakt mit dem Nobelpreisträger sucht, um sich als Übersetzer der ‚Buddenbrooks‘ zu empfehlen. Aus den Umständen und Zufällen ihrer Begegnung – natürlich am privaten Strandkorb des Dichters – entspinnt sich eine Handlung, die manchmal kriminalistisch, dann wieder komisch-absurd, vielleicht sogar nahe dem Slapstick daherkommt, ohne allerdings nie ihren Charme zu verlieren. Das liegt vor allem an der gelungenen Entwicklung der Haupt- und Nebenfiguren. Ja, sogar zu den Ekeln und Bösewichten lässt sich dies sagen. Das alles gelingt vor allem dann, wenn man sich auf das Spiel mit der Fiktion, auf das man gleich am Anfang vom Erzähler, der als Greis in der Gegenwart schreibt, vorbereitet wird.
Die Bezeichnung ‚Kriminalroman‘ sollte man dabei vielleicht nicht allzu ernstnehmen, auch wenn einige Reminiszenzen an einen der Schöpfer dieser Gattung Arthur Conan Doyle zu finden sind. Aber wie glaubwürdig krimihaft mag es sein, wenn sich der Dichter, der zu der Zeit gerade an der Joseph-Trilogie schreibt, plötzlich als Sherlock fühlt? Genau das aber macht die komischen Momente aus.
Die Beschreibung des Ortes lebt natürlich auch davon, dass Tilo Eckardt den Roman dort geschrieben hat, sich dabei aber wohl auch im Klaren darüber ist, dass er ein Vermittler der Gegend für das heutige Lesepublikum ist, das sich allerdings bei den Inhalten und Zeitfragen durchaus an aktuelle Probleme erinnert fühlt.