Thomas Mann - anders betrachtet

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calendula48 Avatar

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Ein Kriminalroman über den Nobelpreisträger Thomas Mann.
Ich liebe Romane, die real existierte Personen zum Inhalt haben.
Meine Angewohnheit, zwischen Buch und Wikipedia zu vergleichen, ist angesprungen.
So war ich sehr gespannt auf die Gefährlichen Betrachtungen.
Für viele Leser stehen sicherlich bei Thomas Mann die Buddenbrooks sofort vor Augen, für mich ist es der Zauberberg, der ja von Mann selbst teils real recherchiert, durch die Krankheit seiner Frau und teils literarisch erfunden wurde.
Genau so hat es Tilo Eckhardt verfasst, und meiner Meinung nach sehr gut.
So, wie Thomas Mann seine Werke stets in das politische Geschehen eingebunden hat, ist es hier im Roman auch, Mann feilt an einem politischen Appell, der verloren geht.
Zu Beginn des Buches ist es Mann selber, der mit seinem Statement
„ Es ist schwer, es zugleich der Wahrheit und den Leuten recht zu machen“
zu Wort kommt.
Der Roman beginnt im Jahr 1930, mit der Ankunft der Familie Mann in Nidden auf der kurischen Nehrung; und es ist sicher mehr Unterhaltung als Kriminalroman.
Die Figur des litauischen Übersetzers Miuleris, der irgendwie zum Komplizen Manns wird nimmt im Geschehen einen gebührenden Platz ein.
Ein historischer Nobelpreisträger, ein bischen Krimi, eine großartige Geschichte
mir hat dieses Buch sehr gut gefallen, sehr lesenswert in der heutigen Literaturszene.