Im Wein liegt die Wahrheit

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Der Autor Yann Sola pendelt zwischen Deutschland und dem Küstenabschnitt Vermeille in Südfrankreich, nahe der spanischen Grenze. Es ist sein zweiter Band, den er in diesem Ferienparadies spielen lässt. Das Cover stimmt mit knalligem Meeresblau auf die Lektüre ein, eine Karte im Buch vergegenwärtigt die Schauplätze, an denen der Kriminalroman spielt.
Die Hauptfigur Perez ist ein liebenswerter, aber auch ausgefuchster Restaurantbesitzer und Winzer. Sehr gut hat mir die Beschreibung der Touristen gefallen, die Jahr für Jahr in diesem Landstrich einfallen und -zum Unverständnis der Einheimischen- sich in die Sonne knallen, während es die Einheimischen vorziehen, sich in den Schatten zu begeben bzw. wer es sich leisten kann, sich die die Berge verzieht, um der Sommerhitze zu entgehen. Perez ist etwas durch den Wind, da seine Tochter heiraten will und er den Schwiegersohn nicht besonders schätzt. Da er es gewohnt ist, dass Dinge so laufen wie er will bzw. es so zurechtbiegt, ärgert ihn das ziemlich. Zudem wird noch ein Toter gefunden, und das ausgerechnet im Weinberg seines Vaters. Jetzt ergreift er die Initiative , da er unmöglich einem Kommissar aus dem Elsass das Heft überlassen kann. Damit ist der zweite Handlungsstrang eröffnet, der vom Privaten ins Politische führt. Das Thema illegale Einwanderung stellt das Hauptthema dar, das in seinen verschiedenen Facetten beleuchtet wird. Auch wenn das Buch für mich wenig neue Erkenntnisse bereithielt, habe ich es gerne gelesen. Ein Punkt Abzug für die doch etwas zu geläufigen Klischees über das französische savoir vivre.