Liebe auf den 2. Blick

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Ich muss ehrlich zugeben, dass ich bei diesem Buch am Anfang sehr skeptisch war. Ich dachte, da schreibt mal wieder eine so eine kuschelige Familien- und heile-Welt-auf-dem-Land-Geschichte und tarnt die als Krimi. Der Tote im Weinberg schien nebensächlich zu sein und keinen so richtig zu interessieren. Offensichtlich brauchte der Autor die ersten 46 Seiten, um seine Protagonisten einzuführen oder in Erinnerung zu rufen. Damit verlangt er dem Krimi-Fan einiges an Geduld ab, das hätte man kürzer machen oder mehr in die Kriminalgeschichte einflechten können. Aber dann nimmt die Story um den Schmuggler Perez und die Leiche des Heroin- und Menschenhändlers Kahil doch so richtig Fahrt auf. Es werden einige Stränge geflochten und ziemlich gut miteinander verbunden. Alles ist logisch und passt, wenn auch der Zufall manchmal ein bisschden arg strapaziert wird. Mit seinem politischen Statement balanciert der Autor eng an der Grenze zur Moralpredigt, allerdings ohne diese zu überschreiten. Alles in allem aber ein gelungenes Buch.