Erwachsen werden unter Schmerzen

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kaiserin2201 Avatar

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Ariel Levy beschreibt in ihrem Doku-Roman das Erwachsenwerden einer Generation, die zu wissen glaubt, dass in ihrem Leben alles machbar ist. Bis Ende Dreissig lebt man alle Bedürfnisse voll aus, vorausgesetzt man hat das nötige Geld dazu, was in ihren Kreisen üblich scheint. Doch Ariel, die nach mehreren Beizehungen zu Männern sich mit Ende zwanzig in eine Anfang vierzig Jahre alte Frau verliebt, merkt nach einigen Jahren, dass sie immer noch auf der Suche ist. Trotz einer Affaire mit einer anderen Frau, die ihre Lebensgefährtin zutiefst verletzt, kann sie nicht ankommen. Erst als sie merkt, dass ihre Freundin schwere Alkoholikerin ist, versucht sie ihrer beider Leben einen Sinn zu geben. Wie alle anderen Paare ihres Freundeskreises letztendlich Kinder bekommen, nimmt sie alle Mühen auf sich um schwanger zu werden. Dies gelingt nach mehreren Anläufen, verbunden mit hohen Kosten, doch auf einer Reise verliert ihr Kind durch eine Frühgeburt. Dies wird letztlich der Auslöser einer wirklich tiefen Lebenskrise, die die Autorin sehr detailliert beschreibt und schonungslos sowohl für sich als auch den Leser beschreibt. Es scheint das Fazit einer ganzen Generation westlicher Lebenswelten zu sein. Lebenssinn hat nicht mit Geld oder allen auszuschöpfenden Möglichkeiten zu tun. Eher mit bewusstem Verzicht auf persönliche unbedingte Freiheit zu Gunsten von Bindung und Hingabe.