Bestenfalls Durchschnitt

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hiclaire Avatar

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Die Leseprobe hat mir gut gefallen, sehr britisch, einen Hauch altmodisch, mit einer klassischen Gemengelage und guten Voraussetzungen für einen unterhaltsamen Landhauskrimi. Doch über die ca. 300 Seiten hinweg war mir der Erzählstil dann doch etwas zu monoton. Sicher, bei einem Whodunnit ist keine Action und Hochspannung angesagt, aber mir hat es hier auch bisschen an erzählerischem Esprit gemangelt, ein Funken mehr Humor und hätte ebenfalls nicht geschadet.

Weihnachten auf dem Landsitz einer Oberschichtfamilie, ein unliebenswürdiges, knurriges, wenig geliebtes Familienoberhaupt und dessen mehr oder weniger unzufriedene Kinder. Besagtes Oberhaupt wird erschossen aufgefunden, die Ermittlungen setzen ein. Nahezu jeder ist irgendwie verdächtig und es ergeben sich jede Menge Motive. So ist die Ausgangslage. Naturgemäß gibt es in der Folge viele Spekulationen und Gedankenspiele, aber für meinen Geschmack hat sich das zu sehr und zu lange im Kreis gedreht. Das Auseinanderdividieren und neu Zusammenpuzzeln der Verdachtsmomente und Indizien bezüglich der Anwesenden hat sich stellenweise als ganz schön zäh erwiesen. Das Ende nicht unschlüssig, aber auch eher fad.

Wichtig für die Lösung des Falles waren die Räumlichkeiten des Landsitzes, zu denen es einen Lageplan gibt, auf dem man die Überlegungen des ermittelnden Colonels nachvollziehen kann. Eine im Prinzip gute Idee, aber ich konnte dafür keine rechte Energie aufbringen.

Sprachlich, erzählerisch und inhaltlich bestenfalls Durchschnitt für meinen Geschmack.