Very british

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
hesi Avatar

Von

Ein Weihnachtsfest in den dreißiger Jahren in Good Old England: Sir Osmond Melbury hat seine Lieben in Flaxmere um sich versammelt. Seine Kinder samt angeheirateten Schwiegersöhnen und -töchtern, seine Enkel, seine unverheiratete Schwester und zwei Verehrer seiner jüngsten Tochter Jennifer, einer davon seine Wahl und einer ihre. Selbst seine persönliche Sekretärin, Miss Portisham, ist mit von der Partie. Doch diese familiäre Zusammenkunft entpuppt sich als schlechte Idee: Sir Osmond beendet sein Leben am ersten Weihnachtstag mit einer Kugel im Kopf in seinem Arbeitszimmer. Was vielleicht damit zu tun hat, das er ein nicht unbeträchtliches Vermögen besitzt und einige (oder alle?) Anwesenden einen unverhofften Geldsegen gut gebrauchen könnten.
Sind die ersten Kapitel noch abwechselnd aus der Sicht einzelner Familienmitglieder ge- und beschrieben und erzählen die Ereignisse vor dem Mord, so übernimmt dann Colonel Halstock, Chief Constable und guter Freund der Familie, die Berichterstattung. Und so liest sich dieser Kriminalroman auch: halb wie ein Bericht, halb wie ein Roman. Manchmal etwas langatmig und stockend, dann wieder amüsant und spannend.
Und so ist es auch mit der Aufmachung: ein sehr liebevoll gestaltetes Cover mit einer hübschen Zeichnung und in Leinen gebunden, mit einem Lageplan des Erdgeschosses auf der Innenseite – aber in diesem Lageplan gibt es zwei Speisezimmer, jedoch nicht den Salon, in dem sich die Familienmitglieder häufig aufhalten. Das englische Original hingegen weist auf dem Plan einen „Dining Room“ und einen „Drawing Room“ auf.
Alles in allem nicht schlecht, aber auch nicht wirklich überzeugend