Zuerst einmal: Die Autorin kann schreiben. Das, was sie hier vorgelegt hat, ist kein literarischer B-Movie. Sie beschreibt den Alltag ihrer Protagonistin und das macht sie sehr gut. Der Text ist flüssig zu lesen, witzig und originell. Sie hat durchaus das Zeug dazu, Qualitätsliteratur zu produzieren. Leider bleibt sie auf halbem Wege stehen. Das Ganze spielt sich im Mikrokosmos einer Werbeagentur ab, keine schlechte Idee. Dann hat es sich aber erst einmal mit Ideen. Die Handlung des Buches plätschert so vor sich hin, falls man wirklich von Handlung sprechen möchte. Die Protagonistin geht zur Arbeit - ok, sie trifft Leute - ok, sie telefoniert mit ihrer Mutter - ok, sie kifft und trinkt ein bisschen, auch ok. Alles in allem aber für einen Roman ein bisschen dünn. Es passiert einfach nichts. Man fragt sich, wann die Story, die die Autorin erzählen möchte, eigentlich anfängt. Erst auf Seite 170 (von 237) kommt mit der Teambuilding-Maßnahme, die der Klappentext-Autor in seiner Verzweiflung zur Handlung des Buches erklärt hat, ein bisschen "Drive" in die Geschichte. Dann noch ein paar E-Mails, eigentlich nicht schlecht gemacht und dann der Schluss, der das Ganze aber auch nicht rettet. Dem Buch fehlt einfach Inhalt.