Viel mehr als nur „geht so“. Zynisch aktuelle Gesellschaftskritik, die clever verpackt wurde.
Können wir als Erstes einmal kurz innehalten und dieses wirklich gelungene, witzig-absurde Cover einmal bestaunen?!
Ohne den Inhalt des Buches zu kennen, hat es mich direkt angesprochen. Es wirkte auf mich unkonventionell und charmant, so dass ich direkt in den Lesegenuss einsteigen wollte.
Durch die Ich-Erzähler Perspektive wird man als Lesender direkt in den Alltag von Marisa gezogen.
Sie arbeitet im Mittleren Management einer Werbeagentur in Madrid. Im Gegensatz zu ihren Kolleg*innen kann sie keine Begeisterung für ihre Arbeit aufbringen. Gefangen in den immer gleichen Routinen und Belanglosigkeiten, hat Marisa das Gefühl die Arbeit zu simulieren. Sie nennt das „Büro spielen“, was sie im Laufe der Jahre perfektioniert hat.
„Büro spielen ist easy, wenn man weiß, wie. Arbeit ist einfach nur eine Rolle, die man spielen muss. Ich beherrsche diese Rolle perfekt: Ich kenne die witzigen Geschichtchen, die immer funktionieren, um das Eis zu brechen. Ich weiß, was ich fragen muss, um aufmerksam und interessiert zu wirken. Und ich weiß, was ich sagen muss, damit die Zeit schneller vergeht, ohne dass irgendjemand bis sechs Uhr abends tatsächlich irgendwas Sinnvolles tut.“
Seite 13
Als Ausweg hat sie sich ein ungesundes Konstrukt aus angstlösenden Medikamenten, vorgetäuschtem Engagement und dem Dauerkonsum von YouTube-Videos während der Bürozeiten aufgebaut. Das funktioniert auch, solange, bis Marisa zu einem Teambuilding-Wochenende mit allen Vorgesetzten und Kolleg*innen muss. Denn jetzt muss sie wirklich kreativ werden...
Der angenehme, wie auch authentische Schreibstil der Autorin lässt die alltäglichen Herausforderungen der Protagonistin so glaubhaft erscheinen, dass ich mich sofort damit wohlgefühlt habe.
Haben wir nicht alle schon einmal mit unserem Job oder der Monotonie des Lebens gehadert? Genauso erstaunlich ist es, wie schnell man beginnt, sich ausschließlich über den Beruf zu definieren und den eigenen Wert nur noch daran zu messen.
Frau Serrano widmet sich Themen wie Überlastung im Beruf, Work-Life-Balance und sozialer Isolation. Dabei beleuchtet sie auch wichtige Aspekte wie das Ungleichgewicht zwischen männlichen und weiblichen Mitarbeiter*innen, Frauen mit und ohne Kinder sowie den ständigen Wunsch nach Perfektion.
Für mich war es ein unkonventioneller und verdammt moderner Lesegenuss, welcher durch die Mischung aus schwarz humorigen Zynismus, Nachdenklichkeit und Realismus, die Leserschaft zum Nachdenken angeregt, dabei aber nicht vergisst zu unterhalten.
Besonders beeindruckend ist die Fähigkeit der Autorin, auch scheinbar einfache Situationen tiefgründig zu schildern und dadurch eine Verbindung zu den Leser*innen herzustellen.
Für mich war „Geht so“ eine sehr gelungene, frisch-bissige Lektüre.
Ohne den Inhalt des Buches zu kennen, hat es mich direkt angesprochen. Es wirkte auf mich unkonventionell und charmant, so dass ich direkt in den Lesegenuss einsteigen wollte.
Durch die Ich-Erzähler Perspektive wird man als Lesender direkt in den Alltag von Marisa gezogen.
Sie arbeitet im Mittleren Management einer Werbeagentur in Madrid. Im Gegensatz zu ihren Kolleg*innen kann sie keine Begeisterung für ihre Arbeit aufbringen. Gefangen in den immer gleichen Routinen und Belanglosigkeiten, hat Marisa das Gefühl die Arbeit zu simulieren. Sie nennt das „Büro spielen“, was sie im Laufe der Jahre perfektioniert hat.
„Büro spielen ist easy, wenn man weiß, wie. Arbeit ist einfach nur eine Rolle, die man spielen muss. Ich beherrsche diese Rolle perfekt: Ich kenne die witzigen Geschichtchen, die immer funktionieren, um das Eis zu brechen. Ich weiß, was ich fragen muss, um aufmerksam und interessiert zu wirken. Und ich weiß, was ich sagen muss, damit die Zeit schneller vergeht, ohne dass irgendjemand bis sechs Uhr abends tatsächlich irgendwas Sinnvolles tut.“
Seite 13
Als Ausweg hat sie sich ein ungesundes Konstrukt aus angstlösenden Medikamenten, vorgetäuschtem Engagement und dem Dauerkonsum von YouTube-Videos während der Bürozeiten aufgebaut. Das funktioniert auch, solange, bis Marisa zu einem Teambuilding-Wochenende mit allen Vorgesetzten und Kolleg*innen muss. Denn jetzt muss sie wirklich kreativ werden...
Der angenehme, wie auch authentische Schreibstil der Autorin lässt die alltäglichen Herausforderungen der Protagonistin so glaubhaft erscheinen, dass ich mich sofort damit wohlgefühlt habe.
Haben wir nicht alle schon einmal mit unserem Job oder der Monotonie des Lebens gehadert? Genauso erstaunlich ist es, wie schnell man beginnt, sich ausschließlich über den Beruf zu definieren und den eigenen Wert nur noch daran zu messen.
Frau Serrano widmet sich Themen wie Überlastung im Beruf, Work-Life-Balance und sozialer Isolation. Dabei beleuchtet sie auch wichtige Aspekte wie das Ungleichgewicht zwischen männlichen und weiblichen Mitarbeiter*innen, Frauen mit und ohne Kinder sowie den ständigen Wunsch nach Perfektion.
Für mich war es ein unkonventioneller und verdammt moderner Lesegenuss, welcher durch die Mischung aus schwarz humorigen Zynismus, Nachdenklichkeit und Realismus, die Leserschaft zum Nachdenken angeregt, dabei aber nicht vergisst zu unterhalten.
Besonders beeindruckend ist die Fähigkeit der Autorin, auch scheinbar einfache Situationen tiefgründig zu schildern und dadurch eine Verbindung zu den Leser*innen herzustellen.
Für mich war „Geht so“ eine sehr gelungene, frisch-bissige Lektüre.