Wunderbar Scharfzüngig

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lea_a Avatar

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Beatriz Serrano's Debütroman "Geht so" fasst die moderne Arbeitskultur in ihrer Absurdität und Toxizität wunderbar zusammen. Die Protagonistin Marisa steckt im Hamsterrad ihres unsinnigen Jobs fest, dass sie nur mit Angstlösern und exzessivem YouTube-Konsum gerade so ertragen kann. Dabei kommentiert sie das Büroklima auf scharfzüngige und ironische Weise. Damit gelingt Serrano Kapitalismuskritik vom Feinsten.

Der Roman treibt vieles auf die Spitze und trotzdem kann man sich mit Marisa und ihren Gedanken und Gefühlen oft auf beunruhigende Weise identifizieren. Und obwohl sie alles andere als eine Heldin ist, fasst man sie schnell ins Herz und leidet mit ihr. Gleichzeitig muss man immer wieder über die Absurdität der Situationen lachen, die im Verlauf des Buches immer weiter eskaliert. Eine absolute Empfehlung!

"Eigentlich habe ich mich, vor der Wahl, glücklicher zu sein oder mehr Dinge zu kaufen, schlicht und einfach dafür entschieden, mehr Dinge zu kaufen."