Kluges und bitteres Zeitbild

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Niclas Seydacks 'Geile Zeit' ist insbesondere für seine Altersgenossen eine mitreißende und bewegende Reise in die Vergangenheit und gleichzeitig ein bitterer Kommentar zur Gegenwart und dem, was sie für diejenigen bereithält, denen so viel mehr versprochen wurde. Insbesondere die erste Hälfte des Romans liefert eine große Portion Nostalgie. Im Vordergrund steht dabei die Erinnerung an die letzte Kindheit, die noch völlig ohne Smartphones und Social Media ablief. Deutsche Vorstadt-Idylle, Einfamilienhäuser, Neubausiedlungen und endlose Sommerferien. Im Vordergrund des Romans steht, darauf aufbauend, die Frage, was aus dieser Generation wurde und wie sie sich heute, da sie im Berufs- und Erwachsenenleben angekommen ist, damit einrichtet, dass es ihr niemals besser gehen wird, als der Generation vor ihr. Dieses Zeitbild ist klug und bewegend. Für Lesende zwischen 30 und Ende 30 eine klare Empfehlung.