Leider sehr einseitig

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danielae Avatar

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Leider sehr einseitig
Selbst ein Kind der späten 80er Jahre des letzen Jahrhunderts und damit eine Milennial, war ich natürlich angefixt von der Idee, „meine Welt“, mein Aufwachsen literarisch aufgearbeitet zu sehen. Das Buch an sich begann dann auch sehr unterhaltsam, riss mich aber schnell auf den Boden der Tatsachen zurück. Geschrieben von einem männlichen Altersgenossen ist es tatsächlich sehr einseitig, aus einer rein männlichen Perspektive beschrieben. Klar ist das interessant, um mal zu verstehen, „was mit den Typen ganz und garnicht stimmte“, aber inhaltlich spart es dadurch leider das Erlebte und die Emotionen von 50% der Generation weitestgehend aus. Schade, da hatte ich mir mehr erhofft und auch erwartet. Der Autor zeichnet ein sehr düsteres Bild, das dich die Realität unserer Generation zwischen Anpassungsdruck durch die Babyboomer, funktionieren müssen, Krisen, Sorgen, Ängsten weit jenseits der Krisen, durch die die boomer gehen mussten. Und gleichzeitig das belächelt werden für burnout oder psychische Probleme durch ebendiese, wenn die Welt dann doch zu schwer wird, oder das kritisiert werden dafür, nicht erwachsen werden zu wollen.
So kritisch und einseitig ich Teile des Buches sehen so akkurat und treffend beschreibt er viele der emotionalen Verwerfungen unserer Generation.