Fragen über Fragen

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Die Geschichte spielt in einer Zukunft, in der es möglich ist, das Gedächtnis von Menschen komplett zu löschen. Dies wurde bei der 16jährigen Kyla durchgeführt. Hier stellt sich direkt die erste Frage: Warum? Die Geschichte beginnt, als Kyla aus dem Krankenhaus, wo die Manipulation ihres Gedächtnisses vorgenommen und sie das nötigste erneut beigebracht bekommen hatte, entlassen wird. Sie kommt zu einer Familie - ihrer Familie -, die aus Vater Mutter und einer älteren Schwester besteht. Da sowohl Vater und Mutter hellhäutig sind, die ältere Schwester Kylas aber einen dunklen Hautton hat, drängt sich nun der Verdacht auf, dass es sich nicht im deren leibliche Eltern handelt. Da Kyla einmal danach gefragt hatte und die Antwort bekam, dass man danach nicht fragen solle, stellt sich eine weitere Frage: Warum soll Kyla das nicht wissen, wo es doch so offensichtlich ist. Sie ist wohl auch keine leibliche Tochter ihrer Eltern? Als ihre Eltern Kyla aus dem Krankenhaus mitnehmen, wird deutlich, dass dieses extrem streng bewacht wird. Handelt es sich bei den Insassen etwa um Gewaltverbrecher? Man erhält (vorerst) keine Antwort. Desweiteren wird klar, dass auch das Gedächtnis der älteren Schwester gelöscht wurde. Beide tragen ein Gerät einer Armbanduhr nicht unähnlich, dass auf ihre Stimmung zu reagieren scheint. Was zeigt es genau an? Angst, Wut, Trauer, sonstige Gefühle, alle diese Emotionen? Deutlich wird jedoch, dass der Wert der Anzeige nicht allzu tief fallen darf, was scheinbar durch negative Emotionen ausgelöst wird, denn sonst würde die betreffende Person "abgeschaltet". Was hat es damit auf sich? Aus der Tatsache, dass Kyla unter Albträumen leidet, und der Art, wie diese beschrieben werden, kann man schließen, dass ihr etwas Schlimmes zugestoßen sein muss. Doch was? Außerdem meinen die Eltern bei einem Gespräch untereinander, das Kyla zufällig mitanhört, dass dies ihre letzte Chance sei. Warum, und hatte sie vorher bereits andere?

Bereits in der Leseprobe wird deutlich, dass in dem Buch eine Menge Fragen aufgeworfen werden. Aus der Art, wie diese in diesen ersten Kapiteln behandelt werden, kann man schließen, dass sich mit den Antworten auf diese sicherlich noch mehr Fragen ergeben werden. Da eine komplexe Vorgeschichte angedeutet wird, liegt der Schluss nahe, dass die Autorin einen Mehrteiler plant, sodass für dieses Buch ein offenes Ende zu erwarten ist. Dabei wirkt die Geschichte zu keinem Zeitpunkt der Leseprobe gestellt oder gezwungen. Der Erzählstil ist angenehm kurzweilig und die Fragen erzeugen eine enorme Spannung und ein großes Verlangen, das Buch (vielleicht sogar die Serie) fertig zu lesen. Ich brenne darauf, zu erfahren, wie's weitergeht, und wie die Hintergründe der Protagonistin aussehen.