Gänsehaut und Verwirrung - wie soll diese Geschichte bloß enden?

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
hungrigesherz Avatar

Von

Ein Krankenhaus irgendwo in England, völlig gleiche Zimmer, eine unsichere Protagonistin Kyla, die auf ihre Entlassung in eine ihr völlig unbekannte Welt wartet - das sind die Zutaten für eine handfeste Gänsehaut und Verwirrung durch tausend unbeantwortete Fragen, die sich beim Lesen aufwerfen.

Die spannende Leseprobe beginnt mit einer eher surrealen Schilderung einer Verfolgungsjagd am Meer. Die Protagonistin Kyla rennt um ihr Leben, doch ihr Körper kann sie nicht mehr weiter tragen. Keine Hoffnung auf Rettung, doch gerade als ein mysteriöser Mann ihr zuruft, sie solle nie vergessen, wer sie sei und zu ihrer Rettung ansetzt, wacht sie auf. Ein Traum! Und es ist genau das passiert, was laut dem Mann im Traum nie hätte passieren sollen: Sie hat all ihre Erinnerungen verloren. Sie wurde geslatet, gelöscht. Neu geboren und mit einem neuen Namen, und einer Überwachungsanzeige (Levo) mit der Nummer 19417 an ihrem Hangelenk ausgestattet. Schon seit Monaten befindet sich Kyla in einem Krankenhaus, der einzigen Welt, die sie kennt. Hier lernte sie nach ihrer Löschung wieder Laufen, kleine Dinge wie das Öffnen von Türen und bekam jeden Tag im Unterricht so viel Allgemeinwissen eingetrichtert um in der "Welt da draußen" nicht negativ aufzufallen. Denn für Kyla soll es heute wieder nach "Hause" gehen, einem Ort, den sie nicht kennt, zu einer Familie, die sie nur von einem Foto kennt und die nicht wirklich ihre biologische Familie ist. Der Gedanke an die Welt ausserhalb des Krankenhauses flößt Kyla Angst an, was der ständig niedrige Wert ihres Levo bescheinigt, trotz aller Drogen, mit der sie bei Laune gehalten werden soll. Während alle um sie herum sich auf draußen freuen und dem ganzen Prozess des Slatens eher entspannt gegenüberstehen, macht Kyla das alles Angst. Sowieso scheint sie eher seltsam zu sein im Vergleich zu den anderen um sie herum. Fast schon scheint das Krankehauspersonal froh zu sein, sie loszuwerden, das Problem weiterzuschieben an die neuen Eltern, die sie in einem Warteraum empfangen. Ein verständnisvoller Vater, eine fordernde Mutter und eine sehr liebe große Schwester, aus diesen Personen soll ab heute die Welt von Kyla bestehen, was sogleich mit einem Vertrag bekräftigt werden soll, den auch Kyla unterschreiben muss. Mit einem Namen, der nicht der ihre ist. Von heute wohnt sie in einem Haus, das nicht ihr zu Hause ist, in einer Stadt, die sie nicht kennt, mit Menschen, die sie nicht kennt und die doch ihre Familie sind. Das seltsame Verhalten der Mutter, für die Kyla eher störend zu sein scheint, und die der Meinung ist, dass es Kylas "letzte Chance" sei, die Alpträume Kylas, sowie das Verschwinden von Bildern, die sie in der Klinik gezeichnet hatte, tun ihr Übriges zum sowieso schon gruseligen Eindruck der Welt, in die Kyla da entlassen wird.

Aber was für eine Welt ist das eigentlich? Und wieso werden in dieser Welt junge Menschen gelöscht um danach wieder entlassen zu werden? Warum ist Kyla so anders als die anderen? Warum ist es ihre letzte Chance? Was bedeutet das Verschwinden der Bilder? Und wie soll es jetzt überhaupt für Kyla weitergehen? All diese und noch viel mehr Fragen hatte ich im Kopf, als ich die mehr als spannende Leseprobe gelesen hatte. 30 Seiten hatten mich direkt entführt in eine mir völlig unvorstellbare Realität, die mich fasziniert. Ich würde mich freuen, das Buch weiter lesen zu können und zu erfahren, was es mit alledem auf sich hat und wie sich Kyla in ihrer neuen Welt durchschlagen wird!