Ich renne

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wal.li Avatar

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Vor neun Monaten wurde Kylas Gedächtnis gelöscht. Welch ein Gefühl der Leere, alles neu lernen zu müssen. So langsam wieder im Alltag der Klinik zurechtzukommen. Und doch diese Wattewand, die die Erinnerungen umschließt. An was darf sie sich nicht erinnern. Am Liebsten würde sie immer im Krankenhaus bleiben, das ihr nach der langen Zeit doch vertraut ist. Sie ist am längsten hier. Und nun wird sie entlassen in eine Familie, die sie nicht kennt. Und ihr Levo schwankt und schwankt, nicht gut, ihre letzte Chance. Wenigstens kann sie zeichnen.
Sehr bedrückend ist der Beginn dieses Romans. Außerordentlich anschaulich werden die Ereignisse aus Kylas Sicht geschildert. Man kann sofort mit ihr mitfühlen wie schlimm es sein Muss, wenn nichts mehr da ist, was dem Leben Halt gibt. Man möchte ihr einen schönen Start mit der neuen Familie wünschen, doch man kann ihre Angst spüren, vor dem Neuen und dem Alten. Sie will ihre Umgebung kategorisieren, kartografieren, alles in eine Ordnung bringen. Sie will Sicherheit und Vertrauen, keine Albträume mehr. Ein normales Leben wie alle normalen 16jährigen auch.