Intensives Porträt

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blubie Avatar

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"Der größte Spaß den wir je hatten" hatte mich schon sehr beeindruckt, denn Lombardo kann unheimlich gut, die kleinen Dinge beschreiben, die ein Familienleben ausmachen. Ihre Charaktere und Familiensituationen wirken nie konstruiert, sondern eben wie mitten aus dem realen Leben.
Und so auch in ihrem neuesten Roman "Genau so, wie es immer war" (Same as it ever was - wer nun an die Talking Heads denkt, der liegt jetzt völlig richtig). Ein wunderbarer Entwicklungsroman, der die Geschichte einer Frau erzählt: wie sie ihren Mann kennenlernt, eine Familie gründet, ihre komplizierte Beziehung zu ihrer Mutter, ihr Reifen und Älterwerden. Und auch wenn ich Julia nicht immer ganz verstehen konnte, gab es unendlich viele Momente, in denen ich mich mit ihr identifizieren konnte... sehr sogar.
Erzählt wird oft in Rückblicken, die ein tiefgehendes Bild von Julia zeichnen, es ist letzten Endes ein intensives Porträt und eine Lebensgeschichte, die berührt und am Ende des Buches hat man das Gefühl, sich von einer realen Person, einer liebgewonnenen Freundin, verabschieden zu müssen.
Von mir gibt es eine hundert prozentige Leseempfehlung, großartig übersetzt hat den Roman Sylvia Spatz.