Kontinuität des Lebens

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jo.spricht Avatar

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Der Roman "Genau so wie es immer war" thematisiert die Beziehungen der 57-jährigen Mutter Julia zu den wichtigsten Menschen in ihrem Leben. Der Titel ist insofern sehr treffend gewählt, als er die Kontinuität der Verhältnisse auf den Punkt bringt. Julia hat ein äußerst schwieriges Verhältnis zu ihrer Mutter und durch deren Vorbild ebenso zu ihrem Mann und den beiden Kindern. Im Verlauf der Lektüre werden die Motive und Hintergründe des Verhaltens der Protagonistin Julia zunehmend deutlicher. Dabei fällt es mir schwer, eine positive emotionale Verbindung zu ihr aufzubauen, was offenbar beabsichtigt ist. An einigen Stellen gewinnen die Leser:innen Verständnis und sicherlich Mitgefühl für Julia, an anderen auch Unverständnis und Befremdung. Es geschieht letztlich nicht allzu viel und gerade darin besteht der Zauber dieses Buches. Der Mangel an dramatischen Ereignissen verleiht dem Roman eine gewisse Leichtigkeit, die die Leserschaft dazu einlädt, sich auf die Erzählung einzulassen.