Vielschichtig, berührend - aus dem Leben erzählt

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sonaholic Avatar

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"Genau so wie es immer war" ist ein Roman, der sich rund um das Leben einer Mittvierzigerin dreht, deren Kinder flücke werden. Auf über 700 Seiten nimmt uns die Autorin mit in verschiedene, einschneidende, Momente ihres Lebens mit, wo immer mal wieder alles auseinanderzubrechen drohte (oder auch tat), fehlende oder mangelnde Kommunikation bzw. Sozialkompetenzen zu etwas führten, das im Nachhinein betrachtet vielleicht so manch emotionale Distanz hätte vermeiden können - vielleicht.
Für mich ist es der Autorin gelungen, einen roten Faden durch das Leben von Julia zu ziehen. Und viele der Epidsoden könnten genau so aus dem Leben von so vielen von uns Müttern stammen. Ich habe mich in vielen Themen, Gedankengängen, Fragen auf die ein oder andere Weise wiedererkannt.
Im Nachhinein wüsste ich nicht, wo man hätte kürzen können - denn gerade zu Beginn bzw. bis in die Hälfte des Buches war es manchmal müßig für mich, dran zu bleiben. Und in anderen Kapiteln las es sich so leicht, dass ich eben dran blieb und letztlich froh darum bin. Episoden mit langen, verschachtelten Sätzen wechseln sich mit kurzweiligen Dialogen ab (sodass ich phasenweise nur diese gelesen habe). Für mich ist es also kein Lesen-in-einem-Rutsch. Was auch sein Gutes hat, da ich so über so viele Themen der Protagonistin, ihren Rollen als sie selbst, Mutter, Ehefrau, Tochter... nachdenken konnte, ob und inwiefern es auch mich betrifft, wie ich damit umgegangen bin bzw. umgehen würde. Sehr tiefgreifend. Danke dafür, der Klappentext hat nicht zu viel und auch nicht zu wenig versprochen.