Aus dem Nix kommt ein Freund für´s Leben

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emeliekemmerzehl Avatar

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Faina kommt als Kind mit ihren Eltern aus der Ukraine nach Deutschland, Sie spricht wenig Deutsch und ist froh, dass sich Philipp ,ein Junge aus Ihrer neuen Klassen, aufgeschlossen Ihr gegenüber ist . Philipp freut sich ebenfalls, da er sich mit anderen Mitschülern sehr schwer tut. So beginnt eine lang währende on-off-Freundschaft, die von Anfang an auf unterschiedlicher Augenhöhe stattfindet.
Später wird diese Freundschaft zu einer sehr seltsamen Konstellation. Die zwei Freunde leben später zusammen, allerdings ohne körperliche Intimität, wobei Philipp sich extrem besitzergreifend und kontrollierend verhält. Bereits nach wenigen Seiten war ich mir sicher: Philipp ist kein einfacher Mensch. Er verkörpert das absolute männliche frauenfeindliche Arschloch. Die Gedanken die durch die Autorin beschrieben werden sind sehr Übel. Denn tatsächlich bemüht er sich ja immer noch, nach außen nicht negativ aufzufallen. Möglicherweise hat die Autorin Lana Lux hier ab und an etwas dick aufgetragen, übertrieben. Faina ist psychisch labil und hält die Art und Weise wie Philipp mit ihr umgeht für normal. Auch sie ist keine Sympathieträgerin, glänzt sie doch in erster Linie mit diversen Exzessen.
Eben diese beiden versehrten Charaktere sind nun aus irgendeinem Grund überzeugt davon, zusammenzugehören.
Die Autorin Lana Lux hat trotz, oder gerade wegen ihres sehr klaren und treffsicheren Schreibstils, eine äußerst eingängige, fesselnde Erzählweise. Es sind oft knappe Nebensätze, die dem Leser völlig neue Erkenntnisse offenbaren oder zu schockieren wissen. Mühelos gleitet der Leser in die Geschichte, leidet mit den Figuren.