Eine Geschichte, die dich auch nach der letzten Seite noch beschäftigt

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letterfriend Avatar

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Es ist durchaus schwierig, die Geschichte in wenigen Worten zusammenzufassen. Der Wechsel der Sichtweisen lässt beide Charaktere erstaunlich nah werden. Zur Mitte des Buches dachte ich mir über den Ausgang der Geschichte im Klaren zu sein - nur, dass es sich eben nicht um einen klassischen Roman handelte. Bis zum Ende war die Gedankenwelt der Figuren präsent, man realisierte, wie sehr man sich seine Welt ausmalen kann.
Der Schreibstil der Autorin ist einzigartig. Dem Gedankengang kann leicht gefolgt werden, wenn auch manche Themen meines Erachtens nicht so freizügig hätten erzählt werden müssen. Allerdings muss man auch hier sagen, dass diese Freizügigkeit dem heutigen Sprachgebrauch entspricht.
Eine Geschichte, die dich auch nach der letzten Seite noch beschäftigt. Von fehlender Liebe in der Kindheit, von Flucht und Freiheit, von Gewalt und Kontrolle, von Depression zu Exzessen. Die Definition von Toxisch. Es beschreibt eindrucksvoll, aus wie vielen Facetten eine Geschichte besteht und und wie weitreichend manche Entscheidungen sein können. Schein ist nicht immer Sein. Daher löst das Buch eine gewisse innere Unruhe aus. Unruhe durch das Bewusstsein, dass solche Geschichten der Wahrheit entsprechen. Unruhe über die Erkenntnis, wie schnell man seine eigene Sichtweise für die reale Welt erklärt.
Kein Buch, das man gelesen haben muss, kein Buch für schwache Nerven und dennoch auf eine unbeschreibliche Weise einzigartig.