Eine moderne Beziehungstat – zum Nachdenken!

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Das Cover mit großblättrigen Zimmerpflanzen nimmt Bezug auf Philipps Eigentumswohnung, in schwarz-weiß und mit vielen Pflanzen in Grün gehalten – passend. Die Szenerie spielt in Gelsenkirchen und Berlin. Hauptfiguren sind Philipp und Feina, die abwechselnd zu Wort kommen in dieser dramatischen, eigenartigen Beziehung. Aus der sehnlichst erwünschten Freundschaft in Schulzeiten erwächst ein krankhaftes bis tödliches Trauma für beide Charaktere, die bereits während ihrer Kindheit schwer geschädigt wurden durch das jeweilige Elternhaus. Wie sich aus vermeintlicher Liebe, Ehrlichkeit und Vertrauen schlussendlich Hass, Kontrollwahn, Lügerei und häusliche bzw. psychische Gewalt entwickeln kann, wird eindrucksvoll und realistisch beschrieben. Beider Streben als Co-Parents nach geordneten Verhältnissen und einer normalen Beziehung in Bezug auf Feinas Kind scheitert jedoch schließlich an Philipps Aggressionsproblem und Feinas bipolarer Störung und Depression. Der Schreibstil ist eindringlich, umreißt diese moderne Paarbeziehung spannungsvoll und kreativ. Die manchmal eher flapsige Ausdrucksweise von Philipp unterscheidet sich deutlich von der Feinas, passend zur jeweiligen Persönlichkeit.
Zitiertes Fazit: Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar. Aber manchmal sieht das Auge Dinge, die das dumme Herz nicht sehen kann.