Emotionale Achterbahn

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Das Buch ist wirklich eine emotionale Achterbahnfahrt gewesen. Das Ende der Geschichte ist irgendwie von Anfang an klar, wodurch die Kürze des Endes der Handlung keinen Abbruch tut.
In unregelmäßigen Zeitabständen wird dem Leser oder der Leserin die Entwicklung der Beziehung/Freundschaft zwischen Phillip, Sohn einer alkoholkranken Mutter und Faina, Tochter von eingewanderten ukrainischen Juden, präsentiert.

Beide leiden unter ihren Elternhäusern. Beide erfahren unterschiedliche physische und psychische Gewalt. Mit beiden hatte ich zu Beginn durchaus Mitleid als beide auf ihre Weise auf der Suche nach Anschluss und Freundschaft sind.
Im Laufe der Geschichte tritt das auch immer mal wieder auf, was umso erschreckender ist, da die Figuren ganz klar unsympathisch und unentschuldbar agieren. Trotzdem schafft es Lana Lux sprachlich bei mir eine gewisse Empathie zu erzeugen. Großartig!
Im Verlauf der Geschichte schlägt es aber immer wieder auch um in Ablehnung, Unverständnis oder Wut. Die Umsetzung ist so gut, dass die Emotionen teilweise sogar nebeneinanderstehen.

Insgesamt ein tolles emotionales Buch, das thematisch aber teilweise etwas heikel ist (Triggerwarnung!).